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Zenvo Automotive ‘Mjølner’

Zenvo Mjølner: Der weltweit stärkste V12 soll auch Regulierungsbehörden zufriedenstellen

Author: auto.pub | Published on: 13.08.2025

Der dänische Kleinserienhersteller Zenvo entwickelt nach eigenen Angaben den weltweit stärksten Serien-V12-Verbrennungsmotor, und das zu einem Zeitpunkt, an dem große Teile der Branche die Verbrenner-Ära beenden. Das Projekt trägt den Namen Mjølner, nach dem Hammer der nordischen Mythologie. Ziel ist ein Aggregat mit 1.250 PS, das bis 9.800 U/min dreht und globale Emissionsvorschriften erfüllt.

Die Entwicklung erfolgt in Partnerschaft mit MAHLE Powertrain, einem erfahrenen, traditionell eher konservativen Entwicklungsunternehmen, das zahlreiche europäische Hersteller unterstützt hat. In der Pressemitteilung wechseln sich Formulierungen wie Jahrzehnte an Erfahrung und bewährte Methoden mit Lob für das Denken über den Tellerrand ab.

Zenvo betont, der Mjølner-Antrieb sei nicht nur ein Schaustück brachialer Kraft, sondern Teil eines hochmodernen Hybridsystems. Man wolle nicht nur rohe Leistung liefern, sondern auch Fahrbarkeit und Nutzbarkeit, angeblich ohne Kompromisse. Was ein kompromissloser V12 mit 1.250 PS im Alltagsverkehr bedeuten soll, bleibt unklar. Ebenso bleibt offen, wie eine solche Konstruktion über den gesamten Lebenszyklus des Motors weltweit geltende Emissionsstandards erfüllt, zumal die CO2-Ziele in Europa strenger werden und das Interesse in den USA zunehmend Richtung Elektro statt Hypercars geht.

Der Entstehungsprozess lässt sich in einer YouTube-Dokuserie verfolgen, die einen einzigartigen Blick hinter die Kulissen verspricht, tatsächlich jedoch vor allem überraschend ruhige Arbeitsbereiche, Ingenieure in Routineabläufen und viele Handkameraeinstellungen zeigt, die zwischen Rohren und Kabeln hindurch spähen.

Die Aurora, das Fahrzeug, für das dieser Motor entwickelt wird, soll 2026 in Produktion gehen. Bis dahin erinnert die Zusammenarbeit von Zenvo und MAHLE daran, dass es selbst in der Dämmerung des Verbrennungsmotors noch Anhänger gibt, die Komplexität, Lärm und Verbrauch nicht aufgeben wollen. Vielleicht ist genau das der Punkt. Mjølner ist nicht zukunftssicher, aber ein bemerkenswerter Anachronismus.