auto.pub logo
Zenos E10 RZ

Zenos belebt den E10 mit ultraleichtem Chassis und fast 500 PS pro Tonne neu

Autor auto.pub | Veröffentlicht am: 30.09.2025

Der E10 RZ ist der Versuch, den Geist des ursprünglichen Zenos E10 aus den frühen 2010er Jahren wieder aufleben zu lassen. Das Konzept bleibt vertraut, wurde jedoch weiter geschärft: kompakt, kompromisslos und gefertigt in bester britischer Kleinserien-Tradition.

Im Zentrum steht ein 2,0-Liter-Turbomotor mit rund 380 PS und 510 Nm Drehmoment. Bei einem Leergewicht von nur 790 Kilogramm ergibt sich daraus eine Beschleunigung von 0 auf 100 km/h in etwa 3,2 Sekunden sowie eine Höchstgeschwindigkeit von 240 km/h. Ein manuelles Getriebe, ein Sperrdifferenzial und vollflächige Karosserieteile aus Carbon richten sich an Puristen, die unverfälschte Fahrdynamik suchen.

Das Chassis kombiniert Aluminium und Carbon für hohe Steifigkeit bei geringem Gewicht. Vorne sorgt eine Pushrod-Aufhängung mit innenliegenden Dämpfern für reduzierte ungefederten Massen und ein präzises Lenkgefühl, während hinten ein konventionelleres Federbein-Layout zum Einsatz kommt. Alles ist auf den Einsatz auf der Rennstrecke und bei Trackdays ausgelegt, nicht auf Komfort im Alltag.

Die Produktionszahlen bleiben überschaubar: Im ersten vollen Jahr sollen weniger als 50 Fahrzeuge entstehen. Die Preise spiegeln die Exklusivität wider: Rund 140.000 Pfund kostet der E10 RZ, während das einfachere R2-Modell mit 325 PS und etwa 400 PS pro Tonne ab 120.000 Pfund erhältlich ist. Beide Modelle bewegen sich klar im Nischensegment und werden eher wegen ihrer Seltenheit und Fokussierung als aus Gründen der Alltagstauglichkeit gekauft.

Der ursprüngliche E10, der 2014 vorgestellt wurde, überzeugte durch Leichtbau und Schlichtheit, doch finanzielle Schwierigkeiten zwangen Zenos zum Rückzug. Fast ein Jahrzehnt später wagt das Unternehmen einen neuen Anlauf – diesmal leichter, schneller und mit einem Hauch mehr technischer Raffinesse.

Am Ende bleibt der neue E10 RZ ein Paradebeispiel für britische Kleinserien-Sportwagen: auf dem Papier spektakulär, im Marketing ambitioniert, in Produktion und Zielgruppe jedoch klar begrenzt. Ob das Konzept aufgeht, hängt weniger von der Technik ab als davon, ob genügend Käufer die Verbindung aus Leichtbau und roher Kraft ebenso schätzen wie ein prestigeträchtiges Emblem auf der Motorhaube.