Yangwang U9 bricht Weltrekord für Elektroautos mit 472 km/h

Die chinesische Luxusmarke Yangwang, ein Ableger von BYD, hat mitgeteilt, dass ihr U9 Track Edition einen neuen offiziellen Geschwindigkeitsrekord für Elektrofahrzeuge aufgestellt hat: 472,41 km/h. Die Rekordfahrt fand am 8. August 2025 auf der Teststrecke in Papenburg statt. Zuvor hielt bereits Yangwang die Bestmarke, doch nun wurde die Messlatte deutlich höher gelegt.

Solche Zahlen sind stets eine Botschaft. Der U9 wird von vier Elektromotoren angetrieben, die jeweils 555 kW leisten und zusammen mehr als 2200 kW – also rund 3000 PS – bereitstellen. BYD hebt die 1200-Volt-Architektur, ein fortschrittliches Thermomanagement und ein Fahrwerk hervor, das die Fahrzeuglage angeblich hunderte Male pro Sekunde anpassen kann. Auf dem Papier wirkt der U9 weniger wie ein Serienfahrzeug, sondern eher wie ein rollendes Versuchslabor an der Grenze des technisch Machbaren.

Die Rekordfahrt steuerte der deutsche Fahrer Marc Basseng, der auch den bisherigen Rekord innehatte. Was einst als natürliche Grenze galt, erscheint nun wie eine Zwischenstation der PR-Abteilung. Das wirft die Frage auf: Was bedeutet eine Geschwindigkeit von 472 km/h jenseits von Schlagzeilen und Rekordlisten wirklich? Atemberaubend ist sie zweifellos, doch außerhalb von Teststrecken bleibt sie ohne praktische Relevanz. Selbst das Halten von 250 km/h würde die Batteriereserven rasch erschöpfen.

Der U9 ist dennoch ein klares Statement. Während traditionelle Sportwagenhersteller auf Emotion, Mythos und Tradition setzen, erzählt Yangwang seine Geschichte über Ingenieurskunst und rekordverdächtige Zahlen. Es ist eine andere Erzählweise, die auf Leistungsbeweise statt auf Romantik setzt.

Ob der U9 für Kunden zum echten Supersportwagen avanciert oder ein technisches Schaustück für Sammler bleibt, hängt davon ab, ob BYD das Modell über ein reines Prestigeprojekt hinaus etablieren kann. Fest steht: Mit Yangwang demonstriert China, dass es Fahrzeuge bauen kann, die nicht nur im Schauraum, sondern auch in den Geschichtsbüchern des Tempos Respekt verdienen.