
Wenn E-Autos schneller laden als ein Ferrari beim Boxenstopp, ist das Spiel vorbei
Stellen Sie sich vor, Sie fahren an eine Ladestation, steigen nach fünf Minuten wieder ein und haben 450 Kilometer Reichweite gewonnen. Was wie Science-Fiction klingt, ist nun dank des chinesischen Unternehmens SEVB greifbare Realität. Mit der Präsentation der weltweit ersten 1400-Ampere-Ultra-Schnellladebatterie stehen Elektrofahrzeuge kurz davor, Verbrennerfahrzeuge genau dort zu überholen, wo es bisher am meisten schmerzte: beim Tanken.
Vorgestellt auf der 17. Internationalen Batterie-Messe in Shenzhen, liefert SEVBs Star Chaser 2.0-Batterie in Kombination mit dem Xinxingchi 2.0 Kiloamp Extreme Charging Edition-System beeindruckende 1,4 Megawatt Leistung. Genug, um pro Minute 150 Kilometer Reichweite zu laden – damit erreicht das Laden von E-Autos nahezu das Tempo eines Formel-1-Boxenstopps.
Diese bahnbrechende Technologie basiert auf SEVBs Tianqing-Architektur, die hohe Energiedichte mit einem neuartigen Prinzip der thermischen und elektrischen Trennung vereint. Das Batteriedesign setzt auf ein mehrschichtiges "Sandwich"-Kühlsystem, das die Wärmeabfuhr um 50 % verbessert – ein entscheidender Fortschritt bei Ladeleistungen im Megawatt-Bereich.
Doch damit nicht genug: Die Batterie ist mit Isolierungen in Luft- und Raumfahrtqualität versehen und verwendet eine besonders kältebeständige LFP-Kathode (Lithium-Eisenphosphat). Das bedeutet: Selbst bei -20 °C behält sie über 90 % ihrer Energie, und auch bei eisigen -40 °C funktioniert das System störungsfrei – Bedingungen, bei denen herkömmliche E-Autos längst an ihre Grenzen stoßen.
Der Clou: SEVB betont, dass es sich nicht um ein reines Prototyp-Projekt handelt. Bereits in wenigen Jahren soll das System wirtschaftlich einsetzbar sein – und nach drei Jahren Nutzung könnten die Betriebskosten sogar unter denen eines klassischen Verbrenners liegen.
Wenn das Laden von Elektroautos schneller geht als das Tanken, verschwindet die Reichweitenangst nicht nur – sie löst sich in Luft auf. Für die etablierte Automobilindustrie ist dies weit mehr als ein Warnschuss: Es ist der Startschuss für das Endspiel.