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Volvo XC70

Warum Europa von Grau besessen ist

Author: auto.pub | Published on: 02.09.2025

Grau führt mit deutlichem Abstand: Mehr als ein Viertel der Kunden entscheidet sich für diese Farbe. Weiß folgt mit 22 Prozent, Schwarz liegt mit 18 Prozent knapp dahinter. Die beliebteste "echte" Farbe ist Blau, doch auch sie erreicht nur einen bescheidenen Anteil von 12 Prozent. Rot, Grün, Gelb und Orange bleiben noch weiter zurück. Die Ursache liegt weniger im angeblich faden Geschmack, sondern vielmehr in nüchternen wirtschaftlichen Überlegungen: Neutrale Farben behalten ihren Wert besser und lassen sich auf dem Gebrauchtwagenmarkt leichter verkaufen.

Doch nicht alle Käufer folgen dem monochromen Trend. Wer sich für emotionalere Modelle wie den Fiat 500 oder den neu aufgelegten Renault 5 entscheidet, greift häufiger zu kräftigeren Tönen wie Gelb, Gold oder Rot. Bei praktischeren Fahrzeugen wie dem Renault Clio schwindet die Farbvielfalt jedoch rasch. Die meisten Kunden wählen dann doch wieder Grau, Schwarz oder Weiß, ungeachtet der farbenfrohen Prospekte.

Ein ähnliches Bild zeigt sich im Innenraum. Deutsche und britische Käufer sind bereit, einen Aufpreis von 500 bis 1000 Euro für Ledersitze zu zahlen. In Südeuropa hingegen dominiert Sparsamkeit: In Italien und Spanien begnügen sich 75 bis 85 Prozent der Kunden mit einfachen, günstigeren Stoffbezügen.

Die Farbexperten von BASF bestätigten diesen Trend Anfang des Jahres mit der klaren Feststellung, dass Monochrom weiterhin das Maß der Dinge ist. Sie sehen jedoch einen kleinen Hoffnungsschimmer: Die Nachfrage nach kräftigeren Farbtönen steigt langsam, aber stetig.

So bleibt der europäische Automarkt fest in grauer Hand. Nur gelegentlich sorgen kleine, charakterstarke Modelle für Farbtupfer und zeigen, dass die Revolution noch nicht ganz vorbei ist.