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Volkswagen ID.3 GTX FIRE+ICE

Touch-Bedienung im Fokus: VW sieht sich US-Klage wegen sensibler Lenkradsteuerung gegenüber

Author: auto.pub | Published on: 19.08.2025

Volkswagen steht in den USA vor einer Sammelklage, weil die Touch-Bedienelemente am Lenkrad des ID.4 als gefährlich überempfindlich gelten. Im Zentrum des Rechtsstreits steht der Vorwurf, dass diese Steuerungselemente, die das Fahrerlebnis eigentlich vereinfachen sollten, stattdessen ein erhebliches Sicherheitsrisiko darstellen. Laut Klageschrift genügt bereits eine leichte Berührung der Touch-Flächen, um die adaptive Geschwindigkeitsregelung unbeabsichtigt zu aktivieren. Dies kann zu plötzlicher Beschleunigung führen, ohne dass der Fahrer es bemerkt. Die Kläger argumentieren, dass dadurch das Unfallrisiko steigt, da das Fahrzeug unerwartet an Geschwindigkeit zunimmt. Zwei ID.4-Besitzer führen die Klage an. Sie berichten von beunruhigenden Vorfällen, bei denen ihre Fahrzeuge eigenständig beschleunigten. In Connecticut endete ein solcher Vorfall mit einer Kollision auf einem Parkplatz, die über 14.000 US-Dollar Schaden verursachte und den Fahrer verletzte. In Massachusetts fuhr ein ID.4 plötzlich in eine Garage, wodurch sowohl das Garagentor als auch die Fahrzeugfront beschädigt wurden. Die Klage wirft Volkswagen vor, Kunden nicht ausreichend über den Konstruktionsfehler informiert und weder kostenlose Reparaturen noch Entschädigungen angeboten zu haben. Interne Unterlagen, Rückmeldungen von Händlern und Beschwerden von Kunden hätten laut Klage bereits früh auf das Problem hingewiesen, doch das Unternehmen habe nicht reagiert. Volkswagen hat inzwischen eingeräumt, dass die Touch-Bedienung ein Fehler war, und angekündigt, bei künftigen Modellen wieder auf physische Tasten zu setzen. Für die aktuellen ID.4-Besitzer bleibt jedoch ein Design, das aus ihrer Sicht Innovation über Sicherheit stellt. Der Fall wirft grundsätzliche Fragen zur Verantwortung der Autohersteller für die Sicherheit technischer Neuerungen nach dem Verkauf auf.