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Škoda Epiq

Škoda Epiq: Volks-Elektroauto oder nur ein weiteres Versprechen?

Autor auto.pub | Veröffentlicht am: 09.09.2025

Das Konzept des Epiq liest sich wie eine Wunschliste für ein erschwingliches Elektroauto. Mit 4,1 Metern Länge bietet er Platz für fünf Personen und 475 Liter Gepäckraum. Die Reichweite soll laut Hersteller bis zu 425 Kilometer betragen. Im Kern versucht Škoda, ein Elektroauto zu bauen, das für normale Käufer tatsächlich erreichbar erscheint.

Das Design folgt Škodas neuer „Modern Solid“-Sprache mit matten Lackierungen, einer schwarzen „Tech-Deck“-Front und markanten T-förmigen Tagfahrleuchten. Im Innenraum bleibt Škoda dem bekannten „Simply Clever“-Prinzip treu: durchdachte Ablagen, Haken und kabelloses Laden. Trotz des minimalistischen Aufbaus verzichtet der Epiq nicht auf klassische Drehregler und Schalter – ein fast altmodischer Luxus in einer Zeit, in der viele Konkurrenten ausschließlich auf Touchscreens setzen.

Die Realität ist jedoch weniger romantisch. Das Serienmodell wird im spanischen Volkswagen-Werk Navarra gebaut, eingebettet in ein größeres Projekt, das günstige Elektroautos für Škoda, Volkswagen und Cupra vorsieht. Die Markteinführung ist erst für Mitte 2026 geplant. Das in München gezeigte Fahrzeug ist also eher ein Vorgeschmack als ein bald erhältliches Serienmodell.

Škoda spricht von einem Preis „auf Kamiq-Niveau“ – eine Formulierung, die Erschwinglichkeit suggeriert, ohne sich festzulegen. Theoretisch bedeutet das rund 25.000 Euro. Die Erfahrung zeigt jedoch: Günstige Elektroautos sind meist einige Tausend Euro teurer als angekündigt, und die tatsächliche Reichweite bleibt oft hinter den Prospektangaben zurück.

Für Škoda schließt der Epiq eine wichtige Lücke. Die Marke braucht ein Elektroauto unterhalb des Enyaq, das auch Kunden anspricht, die keine 50.000 Euro für ein Familien-EV ausgeben können oder wollen. Ob daraus tatsächlich ein Volks-Elektroauto wird oder nur ein weiteres, etwas günstigeres Modell im großen Elektro-Portfolio des Volkswagen-Konzerns, entscheidet sich letztlich am Endpreis und an den WLTP-Werten.