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Aurus Senat

Russlands Machteliten tauschen ihre klappernden BMWs gegen luxuriöse Aurus-Autos ein – doch es gibt einen Haken

Author: auto.pub | Published on: 26.03.2025

In einem jüngsten Schritt hin zu heimischem Luxus hat die russische Staatsduma beschlossen, ihre Flotte ausgedienter BMWs und Genesis-Limousinen einzumotten – Fahrzeuge, die teils mehr Kilometer zurückgelegt hatten als ein Panzer aus Sowjetzeiten – und sie durch etwas wesentlich Patriotischeres zu ersetzen: den Aurus. Genau, dieser Aurus – die russische Luxuslimousine mit einem Preisschild von etwa 50 Millionen Rubel pro Stück. Das ist mehr als ein respektables Landgut, drei Wolgas und die Hälfte einer Datscha... zusammen.

Der stellvertretende Parlamentspräsident Vladislav Davankov, dessen vorheriger BMW angeblich mehr Zeit in der Werkstatt als auf der Straße verbrachte und nur noch auf Hammer-Drohungen reagierte, räumte begeistert ein, dass „der Aurus ein wirklich luxuriöses Auto ist.“ Doch dann folgte das klassische politische Aber: „Er ist auch ziemlich teuer.“

In der Tat ziemlich teuer. Während sich die früheren Generationen von Politikern mit Genesis G90s oder BMW 7er zufrieden gaben – alles andere als Bauernkutschen – gleitet die neue Garde jetzt in Limousinen durch die Straßen Moskaus, die mit mehr Chrom glänzen als ein Casino in Las Vegas. Und die Fußmatten? Allein dafür werden budgetsprengende 783.700 Rubel fällig – genug, um sich einen ganzen Lada Granta zu leisten. Ja, Sie haben richtig gelesen. Die Teppiche unter ihren Füßen kosten mehr als ein echtes Auto.

Und die Absurdität hört hier nicht auf. In einer köstlichen Wendung bürokratischer Ironie sind die Deckungssummen der obligatorischen Kfz-Versicherung (OSAGO) derart lächerlich niedrig, dass bei einem kleinen Unfall mit einem Aurus die Auszahlung im besten Fall nur für einen einzigen Scheinwerfer reicht — der zufälligerweise rund 300.000 Rubel kostet. Der Rest? Höchstwahrscheinlich von den Leuten selbst getragen.

Doch der Höhepunkt dieser komödiantischen Tragödie kam, als Davankov feierlich verkündete: „Ja, der Aurus ist teuer – aber immerhin ist er russisch.“ Als ob Luxus, Absurdität und Nationalismus zu einer einzigen viertürigen Verkörperung staatlicher Kunst verschmolzen wären. Man kann sich fast das kommende „patriotische Ausstattungspaket“ vorstellen: einen Kalaschnikow-Halter im Handschuhfach und ein vergoldetes Porträt von Iwan dem Schrecklichen, das stolz auf dem Armaturenbrett prangt.

Was die einfachen Parlamentsabgeordneten angeht, wurden ihnen "bescheidenere" Fahrzeuge zugewiesen — verlängerte Lada Vesta und Aura Limousinen — die jeweils lediglich 3 Millionen Rubel kosten. Denn, wie das Sprichwort sagt: Einige bekommen den Aurus, andere den Aura, und der Rest bekommt nur die Rechnung.