
Russen verschmähen heimischen Luxus: Lada Aura-Verkäufe kommen kaum in Fahrt
Im Dezemberkapitel von Russlands Autoverkaufsgeschichte spielt der Lada Aura die Hauptrolle, doch seine Verkaufszahlen zeichnen ein—sagen wir mal—mäßig desinteressiertes Bild. AvtoVAZ schaffte es, in nur einem Monat ganze 190 Einheiten dieser Limousine zu verkaufen. Ja, nur 190, obwohl das Auto bereits im November seinen großen Auftritt in den Showrooms hatte. Und nein, es gab keine langen Schlangen von Kunden, die unbedingt eines ergattern wollten. Hand aufs Herz—das könnte vielleicht daran liegen, dass der Preisschild des Aura in Konkurrenz zu einem gut erhaltenen Gebrauchtwagen aus dem Ausland oder einem durchaus akzeptablen chinesischen SUV mit Allradantrieb steht.
Aber keine Sorge – es gibt immer ein paar dankbare Käufer. In diesem Fall hat die Lada Aura ihre Nische bei russischen Regierungsbehörden gefunden. So wurde die Fahrzeugflotte der russischen Staatsduma um 17 Exemplare der Aura erweitert. Gerüchten zufolge haben es auch einige Auras in die Garagen der Präsidialverwaltung und des Finanzministeriums geschafft, obwohl die genauen Zahlen unbekannt bleiben. Es scheint, dass die Limousine zumindest bei den Bürokraten zum Hit geworden ist.
Laut Statistiken hat AvtoVAZ in 2024 seine Verkaufszahlen aus 2023 deutlich übertroffen. Natürlich lässt sich dieser beeindruckende Erfolg größtenteils dem sogenannten „Low Base Effect“ zuschreiben, da das Vorjahr sowohl in der Produktion als auch im Verkauf, sagen wir mal, etwas turbulent war.
Die Produktion des Lada Aura läuft auf Hochtouren mit einer Geschwindigkeit von 76 Fahrzeugen pro Tag. Zur Auswahl stehen zwei Varianten: der Aura Premier, der bei erschwinglichen ₽2.599.000 (etwa 25.500 €) beginnt, und der Aura Status, der für lediglich ₽2.799.000 (rund 26.500 €) erhältlich ist. Beide Modelle sind mit einem 1,8-Liter-Motor, 122 PS und einem stufenlosen Getriebe ausgestattet, was ein „sanftes und komfortables Fahrvergnügen“ verspricht. Doch ob diese Merkmale den Preis rechtfertigen, ist eine ganz andere Frage.
Es scheint, dass Luxus für den durchschnittlichen russischen Verbraucher seine Grenzen hat – besonders wenn er ein Lada-Emblem trägt.