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Renault Rafale Presidencial

Renault Rafale Presidencial: Ein Hybrid für den Sonnenkönig

Author: auto.pub | Published on: 15.07.2025

Wenn der französische Präsident ein neues Staatsfahrzeug benötigt, reichen bloße Pferdestärken und ein makelloser Lack allein nicht aus. Dieses Fahrzeug muss sich unauffällig durch Demonstrantenreihen bewegen, währenddessen mit dem UN-Generalsekretär telefonieren und zugleich für eine angenehm kühle Sitzfläche sorgen. Kurz gesagt: Es muss ein Panzer sein, der Zitate von Racine rezitieren kann. Hier kommt der Renault Rafale Presidencial ins Spiel, ein Fahrzeug, das Limousine, gepanzerter Transporter und Designobjekt zugleich ist.

Schon die Serienversion des Rafale beeindruckt mit 300 PS, Allradantrieb und einer Gestaltung, die Intellekt andeutet, statt lautstark zu protzen. Die Präsidentenvariante baut auf diesem Fundament auf und veredelt es mit Handwerkskunst auf höchstem Niveau. Äußerlich wirkt das Fahrzeug wie ein elegantes, blaues Schiff, während im Inneren Präzision auf das Niveau einer Patek Philippe trifft und Sicherheit mit der Solidität von Fort Knox vereint wird.

Verzichten wurde auf jegliche Chromzier und spiegelnde Oberflächen, die nur Bienen anlocken würden. Der maßgeschneiderte Präsidententon in Blau ist so entwickelt, dass er die Innenraumtemperatur um bis zu zehn Grad senkt – damit ein Hermès-Sakko frei von Schweißperlen bleibt. Eine dezente Trikolore ziert die Kotflügel und die Flaggenhalter verschwinden elegant, als hätte das Fahrzeug selbst ein Gespür für Protokoll.

Kein Präsident möchte in einem Panzer sitzen, der sich als Wagen tarnt. Deshalb bleibt die Panzerung leicht, robust und unsichtbar. Fahrwerk und Aufhängung wurden so angepasst, dass das zusätzliche Gewicht die Fahrt nicht in einen taumelnden Elefantenumzug verwandelt. Zwanzig Zoll große Michelin-Reifen und eine mitlenkende Hinterachse helfen, sowohl Buchsbaumhecken als auch neugierige Reporter zu umfahren.

Der Rücksitz ist weit mehr als nur ein Sitzplatz. Er ist Büro, Strategieraum und stilles Refugium zugleich. Schwarzer Marmor aus den Pyrenäen, kunstvolle Intarsien und handgefertigtes Leder sprechen eine eigene Sprache. Kein Detail bleibt dem Zufall überlassen, selbst die Nähte greifen das tiefe Blau der Präsidialkanzlei auf. Und als symbolträchtiges Detail erscheint beim Öffnen der Tür ein leuchtendes RF-Monogramm auf der Kopfstütze.

Die Zusammenarbeit von Renault, dem Élysée und einem Kreis von Kunsthandwerkern hätte leicht in einer bürokratischen Farce enden können. Doch das Ergebnis überzeugt: Ludovic Avenel bearbeitete das Holz, Minéral Expertise gestaltete den Marmor, Centigon sorgte für die Panzerung und Renault vereinte alles zu einem Objekt, das eines Tages vielleicht im Pariser Musée des Arts Décoratifs seinen Platz findet.