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Porsche 911 Spirit 70

Porsche bremst bei der Elektrifizierung: Flaggschiff-SUV startet mit Verbrenner

Autor auto.pub | Veröffentlicht am: 22.09.2025

Porsche hat eine umfassende strategische Überprüfung abgeschlossen und das Ergebnis ist eindeutig: Verbrennungsmotoren bleiben fester Bestandteil des Modellprogramms, auch wenn mehrere zuvor angekündigte Elektroprojekte auf unbestimmte Zeit verschoben werden. Die größte Kehrtwende betrifft das kommende Top-SUV der Marke mit dem Codenamen K1, das ursprünglich als reines Elektromodell konzipiert war.

Das Management hat nun entschieden, dass das Modell zunächst mit Benzin- und Plug-in-Hybridantrieben auf den Markt kommt. Die rein elektrische Variante wurde auf unbestimmte Zeit vertagt. Der Grund liegt auf der Hand: Die Nachfrage nach Luxus-Elektroautos ist spürbar zurückgegangen, insbesondere in den USA und China – den beiden Märkten, die für den Erfolg des K1 entscheidend gewesen wären.

Ursprünglich sollte der K1 auf der neuen SSP-Sportplattform von Porsche basieren, die parallel zur nächsten Taycan-Generation entwickelt wird. Das Fahrzeug war als technisch anspruchsvollstes und teuerstes Modell der Marke geplant. Doch die Realität hat die Pläne eingeholt und Porsche richtet seine Strategie nun stärker an den Marktgegebenheiten aus, statt an technischer Machbarkeit.

Langfristig verlangsamt Porsche auch die Einführung der nächsten Generation von Elektroplattformen, die für die 2030er Jahre vorgesehen sind. Bis dahin will das Unternehmen weiter in bestehende Elektromodelle wie Taycan und Macan Electric investieren und die Entwicklung des Cayenne Electric sowie eines neuen zweimotorigen Sport-Elektroautos als Nachfolger des 718 vorantreiben.

Ebenso bedeutsam: Sowohl Panamera als auch Cayenne werden noch weit ins nächste Jahrzehnt mit Verbrennungsmotoren angeboten – nicht als Übergangslösung, sondern als vollwertige neue Generationen.

CEO Oliver Blume betonte, dass diese Neuausrichtung notwendig sei, um die Widerstandsfähigkeit und Anpassungsfähigkeit von Porsche zu sichern. Die finanziellen Folgen bleiben jedoch nicht aus. Für 2025 rechnet das Unternehmen mit einem Gewinnrückgang, verschärft durch neue US-Zölle und die schwächere Nachfrage in China. Die Umsatzerwartung bleibt mit 37 bis 38 Milliarden Euro stabil, doch die operative Marge wurde von ursprünglich 5 bis 7 Prozent auf nur noch 2 Prozent gesenkt.