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Als der erste Nissan Leaf 2011 auf den Markt kam, leistete er für die Elektromobilität das, was einst das Ford Model T für das Benzinzeitalter bedeutete: Er machte eine technologische Revolution für breite Bevölkerungsschichten zugänglich. Vierzehn Jahre später hat sich das Umfeld grundlegend gewandelt. Elektroautos sind längst keine Exoten mehr, der Wettbewerb ist erbarmungslos. Um relevant zu bleiben, bringt Nissan einen völlig neuen Leaf – ein hochmodernes Elektroauto, das mit einer Ladung 622 Kilometer schafft und in nur einer halben Stunde 420 Kilometer Reichweite zurückgewinnt.
Entwickelt in Atsugi, Japan, und gebaut im englischen Sunderland, verbindet der neue Leaf zwei Welten: japanische Ingenieurskunst und europäisches Umweltbewusstsein. Offiziell als „dynamischer urbaner Crossover“ bezeichnet, wirkt er eher wie ein aerodynamischer Kompaktwagen mit einem Luftwiderstandsbeiwert von nur 0,25.
Das Interieur vermittelt eine klar europäische Note. Zwei 14,3-Zoll-Displays, Google-Integration und ein minimalistisches Design deuten darauf hin, dass Nissan das Gefühl eines alltagstauglichen Elektroautos neu definieren will. Praktische 437 Liter Kofferraum, sieben Karosseriefarben und eine Ausstattungsliste, die von sinnvoll bis kurios reicht – etwa „recycelte Luxusmatten“ oder ein „Drive Video Recorder“, im Grunde eine Blackbox für Menschen, die Ruhe dem Chaos vorziehen.
Technisch präsentiert sich das Gesamtpaket ausgewogen und durchdacht. Käufer haben die Wahl zwischen 52-kWh- und 75-kWh-Batterien, bis zu 160 kW Leistung und 355 Nm Drehmoment. Der Sprint von 0 auf 100 km/h in 7,6 Sekunden sorgt nicht für Aufsehen, passt aber zum pragmatischen Charakter des Leaf. Die Fahrwerksabstimmung – vorn MacPherson-Federbeine, hinten Mehrlenkerachse – verspricht Komfort statt Sportlichkeit, was durchaus sinnvoll erscheint.
Nissan hebt zudem sein neues „Connected Driver“-Konzept hervor, das im Kern bedeutet, dass Google nicht nur die Routen, sondern auch das Ladeverhalten überwacht. Das NissanConnect-System und der auf Google Maps basierende Ladeplaner sollen Langstreckenfahrten erleichtern, auch wenn viele Nutzer diese digitalen Helfer wohl nach kurzer Zeit nicht mehr nutzen werden.
Letztlich geht es beim Leaf 2026 weniger um Nervenkitzel als um Ausdauer. Die angegebene Reichweite von 622 Kilometern ist beeindruckend, wenn auch ambitioniert. Die Botschaft ist klar: Nissan gibt seine Rolle in der Geschichte der Elektromobilität nicht auf. Der Leaf bleibt, was er immer war – vernünftig, unprätentiös und zuverlässig. Und genau das könnte im heutigen, dicht besetzten E-Auto-Markt seine größte Stärke sein.