
Nissan und Honda beenden Fusionsgespräche
Nissan, Honda und Mitsubishi haben offiziell das im Dezember letzten Jahres unterzeichnete Memorandum of Understanding aufgekündigt. Damit ist eine Fusion im Wert von 60 Milliarden Dollar geplatzt, die den japanischen Autoherstellern einen kräftigen Schub im Wettbewerb gegen aufstrebende chinesische Hersteller hätte verleihen können. Insiderquellen berichten, dass der Deal aufgrund zunehmender Meinungsverschiedenheiten unter den Parteien scheiterte, die durch Hondas Vorschlag verschärft wurden, Nissan zu einer Tochtergesellschaft zu machen.
Obwohl die Fusionsverhandlungen nun gescheitert sind – ausgelöst durch Nissans entschiedenen Widerstand gegen eine Übernahme durch Honda – werden die Unternehmen in anderen Bereichen weiterhin zusammenarbeiten. Honda, Nissan und Mitsubishi sind nach wie vor entschlossen, ihre strategische Partnerschaft fortzusetzen, die sich auf die Entwicklung von smarten und elektrifizierten Fahrzeugen konzentriert.
Wäre die Fusion zustande gekommen, wäre das neu formierte Unternehmen der viertgrößte Automobilhersteller der Welt gewesen, nur hinter Toyota, Volkswagen und Hyundai bei den globalen Verkaufszahlen. Jetzt jedoch muss Nissan—angesichts einer tiefen Finanzkrise—einen neuen strategischen Partner finden, um sein Überleben zu sichern. Derzeit ist Nissans Marktwert fast fünfmal niedriger als der von Honda und liegt bei etwa 7,5 Billionen Yen. Vor einem Jahrzehnt waren beide Unternehmen fast gleichwertig bewertet.
Im November verkündete Nissan zudem einen umfangreichen Restrukturierungsplan, der unter anderem den Abbau von 9.000 Arbeitsplätzen weltweit und eine Reduzierung der Produktionsmenge um 20 % als Teil einer Kostensparstrategie vorsieht.