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Ferrari 365 GT4 2+2

Niki Laudas Ferrari kommt unter den Hammer

Autor auto.pub | Veröffentlicht am: 24.09.2025

Anfang Dezember 1973 verließ eine neue Kreation die Werkstore in Maranello, glänzend in Argento Metallizzato. Es handelte sich um einen Ferrari 365 GT4 2+2, markant, elegant und voller Versprechen. Nur wenige Wochen später griff ein Mann zum Lenkrad, dessen Name weit über die Boxengasse hinaus bekannt ist: Niki Lauda, der österreichische Fahrer, der später dreimal Formel-1-Weltmeister werden sollte.

Laudas Ferrari war kein auffälliger Rennwagen, sondern ein kultivierter Gran Turismo, gezeichnet von Leonardo Fioravanti bei Pininfarina, mit zurückhaltender Eleganz in jeder Linie. Unter der langen Motorhaube arbeitete ein 4,4-Liter-V12 mit 340 PS, sanft im Alltag, aber mit der für Maranello typischen Vehemenz, sobald das Gaspedal durchgetreten wurde.

Kaum achtzehn Monate blieb der Wagen in Laudas Besitz. 1975 brachte er ihn zurück nach Österreich und verkaufte ihn weiter. Im Laufe der Jahrzehnte wechselte das Auto mehrfach den Eigentümer. In den 1980er-Jahren entschied sich einer davon, das silberne Understatement gegen Rosso Corsa, Ferraris Markenzeichen, einzutauschen und veränderte damit das Erscheinungsbild für immer.

Heute zeigt der Tacho 87.962 Kilometer. Der Wagen trägt seine Jahre mit Würde, Gebrauchsspuren und Patina sind innen wie außen sichtbar. Doch Perfektion im Auslieferungszustand sucht hier niemand. Dieses Auto ist ein greifbares Stück Motorsportgeschichte, einst im Besitz von Niki Lauda.

Im Oktober wird der rote Gran Turismo bei der Auktion von RM Sotheby’s in München versteigert. Der Schätzpreis liegt zwischen 180.000 und 220.000 Euro.