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Toyota RAV4 GR SPORT

Nächste Generation von RAV4 und Highlander entsteht bereits in chinesischen Entwicklungszentren

Author: auto.pub | Published on: 18.06.2025

Wenn man an Toyota denkt, kommen einem Bilder japanischer Präzision in den Sinn: Ingenieure im Kittel, die bis spät in die Nacht an Bremszangen mit Mikrometergenauigkeit arbeiten. Doch dieses Bild gehört der Vergangenheit an. Toyota übergibt das Steuer an China. Der nächste RAV4, Highlander und sogar der Sienna werden nicht mehr in Tokio entwickelt, sondern in den Entwicklungsstätten einer Fabrik im südchinesischen Guangdong – in enger Zusammenarbeit mit lokalen Größen.

Chinesische Medien berichten, dass der japanische Automobilriese nicht nur seine Elektromodelle der bZ-Serie, sondern auch konventionelle Benziner in chinesische Entwicklungsverantwortung legt. FAW-Toyota übernimmt die Produktion, und Forschung sowie Entwicklung verlagern sich zunehmend auf chinesischen Boden. Für den heimischen Markt bedeutet das: RAV4 und Highlander könnten sich künftig deutlich von den Ausführungen unterscheiden, die Kunden in Europa oder Japan gewohnt sind. Sollten diese Modelle jedoch erfolgreich sein, ist ein Export nach Europa und in die USA durchaus geplant.

Toyotas Forschungs- und Entwicklungszentrum in China erhält mehr Eigenständigkeit und muss nicht mehr für jede technische Kleinigkeit die Genehmigung aus Tokio einholen. Entscheidungen zu Zulieferern dürfen nun vor Ort getroffen werden. Zudem bündelt Toyota seine China-Aktivitäten: FAW-Toyota, GAC-Toyota, BYD-Toyota und auch der Digitalbereich IEM werden künftig unter einer gemeinsamen Leitung stehen. Bisher agierten diese Einheiten wie kleine Fürstentümer.

Auch wenn es so wirken mag, als würde Toyota seine japanische Identität aufgeben, hat das Unternehmen klare Grenzen gezogen. Ein anonymer Vertreter betont, dass es bei Sicherheit, Bremsen, Lenkung und Batteriestandards keine Kompromisse geben wird. Um die Entwicklung zu beschleunigen, überlässt Toyota jedoch die kreative und geistige Arbeit den lokalen Teams. Und es dürfte nicht überraschen, wenn das Design – innen wie außen – der kommenden Generationen eine deutliche chinesische Handschrift trägt. All dies dient einer schnelleren Markteinführung.

Ein Vorbild gibt es bereits: Der bZ5-Elektro-Crossover kam in nur einem Jahr auf den Markt. Ohne GAC, FAW und BYD hätte dies mindestens drei Jahre gedauert. Volkswagen hat diesen Weg bereits eingeschlagen, Toyota ist also keineswegs ein Einzelfall. Es ist an der Zeit, sich daran zu gewöhnen: Der nächste RAV4 – mit einem Herzen, das weiterhin japanisch schlägt – könnte schon bald in Peking das Licht der Welt erblicken.