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Mercedes-Benz EQS

Mercedes räumt ein: Die Welt war nicht bereit für den EQS

Author: auto.pub | Published on: 07.07.2025

Als Mercedes-Benz vor vier Jahren sein elektrisches Flaggschiff, den EQS, mit großem Tamtam präsentierte, rechnete der Konzern mit weltweiter Begeisterung. Statt Applaus blickte das Publikum jedoch irritiert und, ehrlich gesagt, skeptisch auf das neue Modell. Erst jetzt liefert Mercedes eine offene Erklärung: Die Menschen haben den EQS einfach nicht verstanden. Zumindest sieht es Chefdesigner Gorden Wagener so.

Seiner Ansicht nach war der EQS schlicht "zu progressiv". Von Anfang an sollte der EQS keine batterieelektrische S-Klasse sein, sondern weit darüber hinausgehen. So lautet jedenfalls die Überzeugung bei Mercedes.

Wagener räumt zudem einen Fehler im Marketing ein. Hätte Mercedes den EQS als futuristischen CLS oder als S-Klasse Coupé positioniert, wäre die Resonanz womöglich positiver ausgefallen. Stattdessen nahm die Öffentlichkeit das Fahrzeug als seltsam formloses Gebilde wahr, nicht als Inbegriff des Luxus, den man von Mercedes-Benz erwartet.

Im Frühjahr 2024 versuchte das Unternehmen, mit dezenten Änderungen wie silbernen Streifen am Kühlergrill und einem auf der Motorhaube montierten Emblem frischen Wind zu bringen. Doch der Grundentwurf blieb unverändert und das Interesse der Kundschaft hielt sich in Grenzen.

Nun steht fest: Eine zweite Generation des EQS wird es nicht geben. Stattdessen wird das Modell mit der S-Klasse zusammengeführt, ähnlich wie BMW die 7er-Reihe mit dem i7 vereint. Die nächste S-Klasse, die sowohl mit Verbrenner- als auch mit Elektroantrieb kommen soll, wird jedoch frühestens 2030 erwartet. Bis dahin erhält der EQS noch ein letztes Update, das sich diesmal stärker auf technische als auf optische Neuerungen konzentriert.