auto.pub logo
Mercedes-Benz eActros

Mercedes-Benz erweitert eActros-Portfolio um zahlreiche neue Elektro-Lkw-Varianten

Autor auto.pub | Veröffentlicht am: 30.09.2025

Die neue eActros-Familie basiert auf der 2024 eingeführten eActros 600-Plattform, die bereits als „Truck of the Year 2025“ ausgezeichnet wurde. Mit einem 600-kWh-Batteriepaket und integrierter E-Achse hat das Modell die Kompetenz von Mercedes im Bereich schwerer Elektro-Lkw unter Beweis gestellt. Nun folgen Sattelzugmaschinen und Pritschenfahrzeuge mit unterschiedlichen Radständen, Varianten mit zwei Batterien sowie Ausführungen mit dem klassischen Actros L-Fahrerhaus. Insgesamt werden über 40 Konfigurationen angeboten, die vom städtischen Verteilerverkehr bis zum internationalen Ferntransport alle Einsatzbereiche abdecken.

Im Kern bietet der eActros 600 eine Reichweite von 500 Kilometern bei einem zulässigen Gesamtzuggewicht von 40 Tonnen. Mercedes betont, dass bei Nutzung von Schnellladestationen während planmäßiger Pausen eine Tagesfahrleistung von über 1.000 Kilometern möglich ist. Die Lithium-Eisenphosphat-Batterietechnologie (LFP) verspricht Langlebigkeit: Auch nach zehn Jahren und 1,2 Millionen Kilometern soll die Kapazität noch über 80 Prozent liegen.

Trotz des Fokus auf Effizienz und Haltbarkeit entscheidet letztlich die Infrastruktur über die Alltagstauglichkeit. Die Herausforderung liegt weniger im Fahrzeug selbst als vielmehr in Europas Fähigkeit, ein flächendeckendes Netz für Hochleistungsladung bereitzustellen. Ein 600-kWh-Akku ist beachtlich, doch das Schnellladenetz auf dem Kontinent ist bislang lückenhaft.

Die Bestellmöglichkeit für die neuen Varianten startet im Oktober 2025. Mercedes positioniert sie als vollwertige elektrische Alternativen zum Diesel-Actros und verspricht vergleichbare Zuverlässigkeit sowie Nutzlasten. Mit einem Standard-Europatrailer sind rund 22 Tonnen möglich.

Letztlich wird der Erfolg des eActros-Projekts weniger von der Technik des Fahrzeugs als vielmehr vom Tempo des Infrastrukturausbaus abhängen. Nur wenn 40-Tonnen-Elektro-Lkw wettbewerbsfähig laden können, bleibt der Güterverkehr in Bewegung.