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CONCEPT AMG GT XX

Mercedes-AMG GT XX umrundet die Welt in weniger als acht Tagen

Autor auto.pub | Veröffentlicht am: 27.08.2025

Mercedes-Benz greift auf ein bewährtes PR-Konzept zurück: endlos im Kreis fahren und anschließend den Globus als erobert erklären. Das jüngste Experiment von AMG, das GT XX Concept, verbrachte acht Tage auf der Teststrecke im italienischen Nardò und legte dabei 40.075 Kilometer zurück – exakt die Länge des Äquators. Die Pressemitteilung spricht von einer Weltumrundung, tatsächlich handelte es sich jedoch um 3.177 unermüdliche Runden auf dem Betonoval.

Die Marke hebt eine Reihe neuer Rekorde hervor: 5.479 Kilometer in 24 Stunden, 25.000 Meilen in weniger als acht Tagen, durchschnittlich 5.300 Kilometer pro Tag. Auf dem Papier beeindruckend, doch der Kontext ist entscheidend. Es war ein vollständig künstliches Szenario: Zwei identische Fahrzeuge, professionelle Fahrer im Schichtbetrieb, eine makellose Teststrecke, konstantes Tempo von 300 km/h und Ladevorgänge mit kaum vorstellbaren 850 kW. Mit dem Alltag von Kunden hat das wenig zu tun. AMG inszenierte vielmehr einen Labortest, der zeigen soll, wie weit sich ein elektrischer Antrieb unter idealen Bedingungen ausreizen lässt.

Der GT XX wird als seriennahe Technologie präsentiert, basierend auf drei Elektromotoren und einer ölgekühlten Batterie, die angeblich dauerhaft mehr als 1.000 kW leisten kann. Das ist bemerkenswert, zumal Axialfluss-Elektromotoren bislang ein Nischendasein fristen. Dass das Fahrzeug eine Woche Dauerbelastung ohne elektrische oder thermische Ausfälle überstand, belegt die Robustheit des Konzepts.

Mercedes-AMG betont, dass diese Technik bald in die Serie einfließen soll – bereits im kommenden Jahr auf der neuen elektrischen Plattform AMG.EA. Damit könnte erstmals ein AMG-Elektrofahrzeug entstehen, das nicht nur für kurze Sprints, sondern für anhaltende Performance ausgelegt ist. Entscheidend bleibt, wie viel von der fortschrittlichen Lade- und Kühltechnik tatsächlich in Kundenfahrzeugen ankommt – und ob die weltweite Ladeinfrastruktur dem 850-kW-Bedarf in absehbarer Zeit gewachsen ist.