
Leapmotor umgeht EU-Zölle: Produktion in Spanien statt Import aus China
Um die 30,7-prozentige Einfuhrabgabe der Europäischen Union zu umgehen, wird Leapmotor seine Modelle künftig in den spanischen Werken von Stellantis fertigen. Als erstes Modell läuft der kompakte Crossover B10 vom Band, wie Stellantis-Manager Antonio Filosa gegenüber Automotive News bestätigte. Die Serienproduktion startet in Kürze, unterstützt durch Investitionen von über 160 Millionen Euro in die Modernisierung der Fabrik.
Für Leapmotor ist dies nicht das erste Montageprojekt in Europa. Bis Anfang dieses Jahres wurde der Kleinstwagen T03 des Unternehmens im polnischen Tychy gebaut. Auch für die Produktion des B10 war dieser Standort zunächst im Gespräch. Letztlich erhielt jedoch Spanien den Zuschlag, da dort größere Kapazitäten und eine bessere logistische Infrastruktur zur Verfügung stehen.
Der B10 positioniert sich im gleichen Segment wie der Peugeot e-3008. In China kostet das Modell zwischen 109.800 und 139.800 Yuan, was etwa 12.000 bis 16.000 Euro entspricht. Bei seiner Markteinführung sorgte der B10 für Aufsehen, da er als weltweit erstes Elektroauto in dieser Preisklasse – rund 130.000 Yuan – mit Lidar-Sensoren ausgestattet ist. Damit setzte Leapmotor ein Ausrufezeichen im Massenmarkt.
Doch Leapmotor belässt es nicht beim B10. Das Unternehmen plant zudem die Einführung des B05, eines vollelektrischen Kompaktwagens, der Anfang September auf der IAA in München vorgestellt wurde. Der Marktstart ist für 2026 vorgesehen. Mit dem B05 nimmt Leapmotor direkte Konkurrenzmodelle wie den Volkswagen ID.3, den Cupra Born und den MG4 EV ins Visier und dringt damit weiter in das umkämpfte europäische Segment der kompakten Elektroautos vor.