Kia startet Produktion des EV4 in Europa

Kia hat mit der Fertigung seines vollelektrischen EV4 im slowakischen Žilina begonnen und bezeichnet diesen Schritt als Meilenstein für den europäischen Markt. Das Unternehmen betont, dass Žilina nun die Geburtsstätte des ersten in Europa produzierten Elektrofahrzeugs der Marke ist. Überraschend ist das kaum, vielmehr war es angesichts verschärfter EU-Emissionsvorgaben und wachsendem Druck auf die Lieferketten nur eine Frage der Zeit, bis alle Hersteller Teile ihrer Produktion vor Ort ansiedeln. Der EV4, ein fünftüriges Modell, das speziell auf europäische Kunden zugeschnitten ist, basiert auf der bewährten E-GMP-Plattform des Hyundai-Konzerns, die bereits zahlreiche Elektrofahrzeuge des Konzerns trägt.

Kia hebt eine Investition von 108 Millionen Euro in die Modernisierung der Fertigungslinien und den Aufbau eines neuen Batterielogistiksystems hervor. Auf dem Papier beeindruckend, doch im Branchenvergleich handelt es sich eher um eine moderate Anpassung als um eine grundlegende Neuausrichtung. Bisher konzentrierte sich das Werk in Žilina vor allem auf die Modelle Sportage und XCeed. Auch künftig werden dort Hybrid- und Verbrennermodelle neben dem EV4 vom Band laufen.

Das Fahrzeug selbst bietet wenig Überraschendes. Käufer haben die Wahl zwischen zwei Batterien mit 58,3 kWh oder 81,4 kWh Kapazität. Zudem unterstützt der EV4 sowohl V2L- als auch V2G-Funktionen. Eine Motorhaube aus Aluminium und acht Lackfarben ergänzen die Ausstattung – Merkmale, die im Markt längst etabliert sind.

Kia setzt in der Kommunikation stark auf Nachhaltigkeit und verweist auf Energie- und Wassereinsparungen sowie eine vollständig mit erneuerbaren Energien betriebene Fabrik. Weniger im Fokus steht dabei, wie stark die gesamte Produktion und Lieferkette weiterhin von fossilen Energieträgern abhängig ist.