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Future Hybrid System

Horse Powertrain präsentiert Future Hybrid System: Elektroautos werden wieder zu Hybriden

Autor auto.pub | Veröffentlicht am: 07.09.2025

Aktuell stehen zwei Varianten zur Auswahl. Die Performance-Einheit misst 740 Millimeter in der Breite, verfügt über eine P1- plus P3-Motoranordnung und kann das Fahrzeug als reiner Frontantriebs-Hybrid eigenständig bewegen. Die Ultra-Compact-Version ist mit nur 650 Millimetern noch schmaler und nutzt ein P2-Layout für maximale Bauraumeffizienz. Horse betont zudem, dass sich die Architektur auch für Allrad-Range-Extender eignet: Das Future Hybrid System an der Vorderachse lässt sich mit einem separaten P4-Motor an der Hinterachse kombinieren.

Zur Einordnung: Die „P“-Bezeichnungen beschreiben die Position des Elektromotors im Hybridantrieb. P0 ist die einfachste Form, ein riemengetriebener Startergenerator, der die Räder nicht antreiben kann. P1-Motoren sind direkt an die Kurbelwelle gekoppelt, unterstützen den Antrieb, können das Fahrzeug aber nicht allein bewegen. P2 sitzt zwischen Motor und Getriebe, kann das Auto bei entkoppelter Kupplung elektrisch antreiben und ist heute die gängigste Lösung für Hybrid- und Plug-in-Hybridfahrzeuge. P3 ist am Getriebeausgang montiert und kann die Räder direkt bewegen. P4 ist komplett separat, meist an der Hinterachse, wie bei vielen Allrad-Hybriden etwa im Toyota RAV4 Hybrid.

Ein weiteres Merkmal ist die Kraftstoffflexibilität. Das System unterstützt Benzin, E85, M100-Methanol und synthetische Kraftstoffe. Horse sieht darin einen entscheidenden Vorteil für den weltweiten Einsatz, insbesondere in Märkten mit unterschiedlichen Kraftstoffqualitäten und Infrastrukturen.

Warum ist das relevant? Automobilhersteller haben Milliarden in reine Elektroplattformen investiert. Diese Lösung ermöglicht es, bestehende Architekturen ohne aufwendige Neuentwicklung in Hybride umzuwandeln. So könnten Modellpaletten schnell und kostengünstig in Regionen erweitert werden, in denen reine Elektrofahrzeuge für breite Käuferschichten noch nicht praktikabel sind.

Technisch ist das Konzept durchdacht. Strategisch wirft es die Frage auf, ob diese Innovation eine kluge Brücke für Hersteller oder ein Rückschritt auf dem Weg zur vollständigen Elektrifizierung ist. In jedem Fall bietet Horse Powertrain der Branche ein attraktives Werkzeug, das den Abschied vom Verbrennungsmotor neu definieren könnte.