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Nissan Ariya

Hondas Vorschlag an Nissan: Eine Tochtergesellschaft oder nichts

Author: auto.pub | Published on: 06.02.2025

Die potenzielle Fusion zwischen Honda und Nissan steht vor ernsthaften Herausforderungen. Ursprünglich planten die beiden japanischen Autobauer, ein gemeinsames Unternehmen mit gleicher Managementverantwortung zu gründen. Doch laut mehreren Berichten hat Honda nun vorgeschlagen, dass Nissan stattdessen seine Tochtergesellschaft wird. Eigentlich sollten die Fusionsdetails bis Ende Januar bekannt gegeben werden, aber die Deadlines wurden jetzt auf Mitte Februar verschoben. Der größte Stolperstein? Die strengen Bedingungen von Honda, die Nissan bisher nicht erfüllen konnte, um seine Fähigkeit zur geschäftlichen Neuausrichtung zu beweisen.

Nissan könnte aus dem Deal aussteigen

Laut den neuesten Entwicklungen erwägt Nissan, das Angebot von Honda vollständig abzulehnen. Berichten zufolge wächst bei Nissan der interne Konsens, dass eine Einigung auf gemeinsame, akzeptable Bedingungen nahezu unmöglich ist. Analysten prognostizieren, dass Hondas Plan, Nissan zur Tochtergesellschaft zu machen, auf starken Widerstand stoßen könnte, da Nissan entschlossen ist, seine Unabhängigkeit zu wahren. Das Unternehmen, das kürzlich einen Teil seiner Anteile von Renault zurückgekauft hat, hat klar gemacht, dass die Stärkung seiner Autonomie höchste Priorität hat. Dies könnte letztendlich die gesamte Fusion zum Scheitern bringen.

Honda fordert Nachweis der finanziellen Stabilität

Bevor es zur Fusion kommt, hat Honda strenge finanzielle Anforderungen an Nissan gestellt. Konkret muss Nissan bis zum Geschäftsjahr 2026 mindestens 400 Milliarden Yen (2,6 Milliarden Dollar) an Umsatz erzielen. Allerdings liegt die Prognose des Unternehmens für 2024, das im März endet, bei nur 150 Milliarden Yen (950 Millionen Dollar)—weit unter den Erwartungen von Honda.

Um seine finanzielle Lage zu verbessern, hat Nissan bedeutende Sparmaßnahmen angekündigt. Der Autohersteller plant, weltweit 9.000 Arbeitsplätze abzubauen und die Produktion um 20 % zu reduzieren. In den USA wurde den Mitarbeitern in drei Fertigungswerken eine vorzeitige Ruhestandsregelung angeboten.

Honda zeigt sich von Nissans Bemühungen unbeeindruckt

Trotz Nissans drastischer Sparmaßnahmen ist die Führung von Honda immer noch nicht überzeugt. Sie erwarten noch entschlossenere Schritte zur Straffung der Abläufe. Neben finanziellen Anforderungen will Honda auch, dass Nissan alle Verbindungen zu Renault – seinem langjährigen strategischen Partner – kappt.

Das endgültige Ergebnis der Fusionsgespräche wird sich in den kommenden Monaten herauskristallisieren, doch derzeit scheint Nissan nicht bereit zu sein, seine Unabhängigkeit aufzugeben, während Honda keine Kompromisse eingehen will.