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Gordon Murray Automotive @ Monterey Car Week

Gordon Murray errichtet sein eigenes Le-Mans-Denkmal in Monterey

Autor auto.pub | Veröffentlicht am: 21.08.2025

Professor Gordon Murray betont stets, dass seine Fahrzeuge „zeitlos, schön und Ausdruck reiner Ingenieurskunst“ seien. Die Monterey Car Week 2025 bot ihm die perfekte Bühne: Seine neue Tochterfirma Gordon Murray Special Vehicles präsentierte dort zwei Modelle, die als Hommage an Le Mans entstanden sind.

Das erste, der S1 LM, ist eine auf fünf Exemplare limitierte Auftragsarbeit. Im Mittelpunkt steht ein neuer 4,3-Liter-V12, der bis 12.100 Umdrehungen pro Minute dreht und durch vier zentral angeordnete, goldfarben ummantelte Auspuffrohre klingt wie ein maßgefertigtes Instrument. Leichtbau, gezielte Aerodynamik und ein cockpitähnlicher Innenraum mit Einzelsitz prägen den S1 LM. Murray greift damit erneut auf das „Zurück zu den Wurzeln“-Motiv zurück, das er bereits beim T.50 betonte, diesmal jedoch mit klarem Bezug auf den Le-Mans-Sieg von 1995.

Das zweite Modell, der Le Mans GTR, wird in einer Serie von 24 Fahrzeugen gebaut – jedes steht symbolisch für eine Rennstunde. Die Inspiration stammt von Langstreckenlegenden wie dem Porsche 917, Matra MS660 und Alfa Romeo Tipo 33. Das Ergebnis ist ein moderner Longtail, der mehr Abtrieb als der T.50 verspricht, jedoch ohne den bekannten Ventilator. Sämtliche Exemplare sind bereits vergeben, Preise bleiben geheim. Die Käufer sind treue Sammler, die weniger Autos als vielmehr sorgfältig kuratierte Geschichten erwerben.

Nichts davon ist Zufall. Drei Jahrzehnte nach dem Le-Mans-Triumph von 1995 werden daraus zwei extrem exklusive Erinnerungsstücke, vermarktet unter den Leitmotiven „zeitlose Schönheit“ und „reine Ingenieursprinzipien“. Murray spricht weiterhin schwärmerisch von bleibenden Werten, doch Monterey zeigte eine andere Realität: Seine heutigen Werke sind weniger technologische Vorreiter als vielmehr exklusive Sammlerstücke.