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Chevrolet Equinox EV

GM zieht die Notbremse: US-Rückzug bei E-Auto-Förderung reißt Milliardenloch

Autor auto.pub | Veröffentlicht am: 17.10.2025

General Motors’ elektrischer Aufbruch wird unerwartet teuer. Nachdem die Vereinigten Staaten am 30. September die Kaufprämien für Elektrofahrzeuge gestrichen haben, beziffert der Autobauer den finanziellen Schaden auf 1,6 Milliarden Dollar (rund 1,48 Milliarden Euro). Der Großteil dieser Summe resultiert aus der Anpassung der Produktionsmengen und der Verschiebung mehrerer Modellneuvorstellungen.

Nach Angaben von GM ist die Entscheidung mehr als nur ein kurzfristiger Rückschlag beim Absatz. Sie zwingt den gesamten Markt zur Neuausrichtung. Sinkende Nachfrage führt zu weniger produzierten E-Autos und tieferen Einschnitten in der Bilanz. Rund 1,2 Milliarden Dollar fließen in die Umstrukturierung von Produktion und Entwicklung, der Rest wird durch gekündigte Verträge und auf Eis gelegte Partnerschaften aufgezehrt. GM räumt ein, dass die Verluste noch weiter steigen könnten.

Dabei sah es vor Kurzem noch vielversprechend aus. Zwischen Juli und September haben sich GMs E-Auto-Verkäufe mehr als verdoppelt. Chevrolet wurde zur zweitbeliebtesten Elektromarke in den USA, nur Tesla lag vorn. Besonders der Equinox EV stieß bei Käufern auf großes Interesse.

Auch die Konkurrenz spürt die Folgen. Ford hatte bereits eine Abschreibung von 400 Millionen Dollar angekündigt und das Investitionsprogramm für Elektromobilität um 1,5 Milliarden Dollar gekürzt. Die Entwicklung eines großen Elektro-SUV wurde damit eingestellt. Stellantis agiert vorsichtiger und konzentriert sich bei der nächsten Fahrzeuggeneration auf lediglich eine teil-elektrifizierte Variante.

Amerikanische Autobauer stehen nun vor einer Frage, die bis vor Kurzem noch rein theoretisch schien: Wie teuer wird die grüne Transformation, wenn sich der Staat zurückzieht?