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Frankreich und Spanien pochen auf Verbrenner-Aus 2035

Autor auto.pub | Veröffentlicht am: 27.10.2025

Mit ihrem Schreiben bekräftigen Paris und Madrid ihr unerschütterliches Bekenntnis zur grünen Transformation. Jede Verwässerung oder Verschiebung des Verbrenner-Verbots, so warnen sie, würde das Vertrauen in die europäische Klimapolitik untergraben und den Weg zur angestrebten Klimaneutralität bis 2050 verzögern.

Kein Zurück zu Plug-in-Hybriden

Frankreich und Spanien erteilen auch den jüngst diskutierten Vorschlägen, die Laufzeit von Plug-in-Hybriden zu verlängern, eine klare Absage. Für beide Regierungen wäre das ein Rückschritt statt Fortschritt. Sie räumen jedoch ein, dass der Umstieg auf reine Elektrofahrzeuge die europäische Autoindustrie vor erhebliche Herausforderungen stellt und starke Unterstützungsmaßnahmen erfordert. Ihr gemeinsamer Vorschlag sieht gezielte Anreize vor, damit Hersteller weiter in die Elektrifizierung investieren, anstatt sich unter Marktdruck zurückzuziehen.

Wachsende Spaltung in Europa

Die Erklärung gießt Öl ins Feuer eines sich vertiefenden Grabens innerhalb der EU über das Tempo der Dekarbonisierung im Automobilsektor. Italien, die Slowakei und Deutschland äußern zunehmend Unmut über aus ihrer Sicht unrealistische Erwartungen an die Nachfrage nach Elektroautos. Sie verweisen auf schleppende Kundennachfrage, hohe Produktionskosten und wachsende Sorgen um Arbeitsplätze. Einige Hersteller haben bereits Investitionen zurückgefahren und suchen nach Wegen, profitabel zu bleiben, ohne Massenentlassungen zu riskieren.

Gesetz versus Realität

Das endgültige Gesetzespaket zum Verbrenner-Aus 2035 wird bis Ende 2025 erwartet. Bis dahin fahren die meisten großen Hersteller zweigleisig und bieten sowohl Elektro- als auch Benzinmodelle an, um unterschiedlichen Marktbedürfnissen gerecht zu werden. Selbst Ferrari, das derzeit an seinem ersten reinen Elektroauto arbeitet, denkt nicht daran, seine legendären V-Motoren aufzugeben.

Europas Klimakreuzung

Die Haltung von Frankreich und Spanien macht deutlich, dass die grüne Transformation längst mehr ist als eine Umweltfrage – sie ist zum Lackmustest für Europas strategischen Zusammenhalt geworden. Auf der einen Seite stehen jene, die Klimaziele um jeden Preis erreichen wollen, auf der anderen jene, die den Verlust industrieller Wettbewerbsfähigkeit fürchten. Das Verbrenner-Aus 2035 wird zur entscheidenden Bewährungsprobe: Schafft es Europa, Umweltambitionen und wirtschaftliche Vernunft zu vereinen, oder spaltet sich der Kontinent in Zukunftsinvestoren und Bewahrer der Vergangenheit?