
Kann Foxconn Nissan retten? Der iPhone-Hersteller plant neue Fertigungslinie
Der Elektronikriese Foxconn, bekannt für die Produktion von Millionen iPhones, könnte schon bald an vorderster Front stehen, um Nissan aus der Krise zu helfen. Das Unternehmen, das bislang vor allem mit Leiterplatten und Elektronikkomponenten assoziiert wurde, strebt inzwischen nach einem festen Platz in der Automobilindustrie.
Laut asiatischen Medienberichten laufen derzeit Gespräche darüber, dass Foxconn das Oppama-Werk von Nissan in Kanagawa, Japan, als Produktionsstandort für eigene Elektrofahrzeuge nutzt. Das traditionsreiche Werk aus dem Jahr 1961, einst Vorreiter bei der Serienfertigung des Elektroautos Leaf, steht mittlerweile vor dem Aus. Nissans neuer Geschäftsführer, Ivan Espinoza, hat einen drastischen Sparkurs angekündigt, der die Schließung von 17 Werken weltweit und den Abbau von 15 Prozent der Belegschaft vorsieht. Oppama steht dabei ganz oben auf der Liste der bedrohten Standorte.
Hier könnte Foxconn ins Spiel kommen. Das Unternehmen arbeitet seit einigen Jahren gezielt an einem Einstieg in die Automobilbranche. Nach der Präsentation der ersten eigenen Elektromodelle im Jahr 2022 benötigt Foxconn dringend Produktionskapazitäten. Insidern zufolge könnte das Oppama-Werk genau die Rettung sein, nach der Foxconn sucht. Sollte Nissan zustimmen, wäre nicht nur die Zukunft des Standorts gesichert, sondern auch die von 3.900 Arbeitsplätzen. Das findet sich in Espinozas Sparplänen bislang nicht wieder.
Nissan befindet sich in einer derart angespannten finanziellen Lage, dass Zahlungen an Zulieferer bereits verschoben wurden und externe Kapitalquellen nötig sind, um den Betrieb aufrechtzuerhalten. Eine offizielle Bestätigung der Partnerschaft zwischen Foxconn und Nissan gibt es bisher nicht – aber ein Dementi ebenso wenig. Und manchmal sagt Schweigen mehr als Worte.
Besonders interessant sind zudem die Gerüchte aus dem vergangenen Jahr: Foxconn könnte nicht nur Nissan als Partner gewinnen, sondern das Unternehmen vollständig übernehmen. Nicht nur eine Kooperation, sondern eine Übernahme steht im Raum.