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EBRO Darkar Rally car

EBRO bei der Rallye Dakar: Mehr Aufmerksamkeit als Leistung?

Author: auto.pub | Published on: 16.07.2025

Der in Barcelona ansässige Autohersteller EBRO, der erst im vergangenen Jahr auf den Markt zurückgekehrt ist, hat seine Teilnahme mit einem offiziellen Team an der Rallye Dakar 2026 angekündigt. Die Marke, deren jüngere Geschichte eher von Pressemitteilungen als von Rennergebnissen geprägt ist, plant den Einstieg in die Topklasse T1+, die den leistungsstärksten 4x4-Prototypen vorbehalten ist.

Es ist nicht EBROs erster Auftritt bei der Dakar. Bereits 2022 stellte das Unternehmen ein elektrisches SSV als „Car Zero“ für die Sicherheit des Feldes. Sportlich hatte dieser Einsatz kaum Aussagekraft, diente aber als PR-Comeback eines in den 1950er Jahren in Spanien bekannten Namens. Nun folgt der nächste Schritt: der Sprung in den eigentlichen Wettbewerb. Ob dies die sportliche Glaubwürdigkeit stärkt, bleibt offen.

Seit dem offiziellen Neustart 2023 brachte EBRO bis Ende 2024 drei neue Modelle – s800, s700 und s400 – auf den Markt. Laut Unternehmensangaben wurden in nur sieben Monaten sechzig Vertragshändler eröffnet. Dieses Tempo wirft die Frage auf, ob hier Quantität vor Qualität geht. Auch der Dakar-Anlauf wirkt eher wie ein PR-Manöver als eine konsequente Weiterentwicklung sportlicher Ambitionen.

Diese Einschätzung wird durch das Timing untermauert: Nur zwei Monate vor der Dakar-Ankündigung hatte EBRO einen Sponsoringvertrag mit den spanischen Fußball-Nationalteams unterzeichnet. Die Botschaft ist eindeutig: Die Marke investiert in Sichtbarkeit, nicht nur in Fahrzeuge.

Ob EBROs T1+-Prototyp im Januar 2026 tatsächlich Eindruck in den Wüsten Saudi-Arabiens hinterlässt, bleibt abzuwarten. Das Ergebnis scheint jedoch zweitrangig zu sein. Entscheidend ist vor allem die Präsenz – und dass alle davon erfahren.