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Citroën Öli

Citroëns neuer C3: Günstig, kantig und kompromisslos nachhaltig

Author: auto.pub | Published on: 04.08.2025

Citroën beweist erneut, dass günstig weder hässlich noch einfältig bedeuten muss. Der neue C3 orientiert sich klar am Geist des Öli-Konzeptfahrzeugs, das 2022 auf Messen für Aufsehen sorgte – damals wirkte es jedoch eher wie ein Scherz aus der Designabteilung als ein Entwurf für ein Serienmodell.

Auffallen kann der neue C3 gerade dort, wo viele Konkurrenten längst aufgegeben haben: mit klaren Linien, glatten Flächen und sichtbar kantigen Formen. Das neue ovale Markenlogo, eine offensichtliche Hommage an den Öli, sitzt dezent zwischen schwarzen, glänzenden Kühlergrills und soll Citroëns einst verloren gegangene Identität wiederbeleben. Das Ergebnis lässt sich als robust bezeichnen – wäre dieser Begriff nicht längst durch das Marketing der Autoindustrie entwertet worden.

Die Lichtsignatur ist zumindest mutig: eine dreistufige LED-Anordnung mit einem waagerechten Mittelstreifen und zwei vertikalen „Klingen“, die an einen futuristischen Ventilator erinnern. Dieses optische Motiv ist laut Citroën nicht nur Show – es soll auch Sicht und Sicherheit verbessern, auch wenn unabhängige Daten dazu fehlen. Die gleiche Designsprache findet sich nun auch beim C4, C4 X und dem kommenden C5 Aircross.

Im Innenraum erwartet den Fahrer die sogenannte C-Zen Lounge – ein weiteres Wortspiel, das im Kern ein spartanisches, waagerechtes Armaturenbrett mit Smartband-Projektor und der Möglichkeit, das eigene Gerät als Infotainmentsystem zu nutzen, beschreibt. Die Schlichtheit wird nicht versteckt, sondern betont: „Weniger produzieren, genug anbieten.“ Eine Philosophie, die ehrlicher wirkt als viele E-Auto-Versprechen, die meist im 2,5-Tonnen-SUV enden.

Diese Zurückhaltung spiegelt sich auch in den Materialien wider: recycelte und recycelbare Komponenten, geringeres Gewicht und das konsequente Prinzip, nicht mehr zu verbauen als nötig. Das ist keine Marketingalchemie, sondern eine seltene Form von Ehrlichkeit in einem Markt, in dem „grün“ oft nur eine neue Lackoption auf der Preisliste bedeutet.

Der neue C3 startet ab 15.940 Euro und bewegt sich damit auf dem Preisniveau der günstigsten Elektroautos. Elegant wirkt er nicht, aber das muss er auch nicht sein – zumindest nicht für jene, die Funktionalität höher bewerten als einen Instagram-tauglichen Auftritt.

Citroën erinnert mit diesem Modell daran, dass ein Auto kein fahrendes Smartphone und keine mobile Ladematte sein muss. Manchmal reicht es, wenn es fährt, wenig kostet und die Umwelt nicht wie ein Vorschlaghammer trifft.