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BMW iX3

BMW iX3: Erstes Serienmodell der Neuen Klasse

Autor auto.pub | Veröffentlicht am: 09.09.2025

Der iX3 startet mit zwei Elektromotoren, die zusammen 345 kW (469 PS) und 645 Nm Drehmoment liefern. Damit beschleunigt das SUV in 4,9 Sekunden von 0 auf 100 km/h und erreicht maximal 210 km/h. Im Mittelpunkt steht das Batteriepaket: nutzbare 108,7 kWh und die beeindruckende WLTP-Reichweite von 805 Kilometern. Das Schnellladen soll mit bis zu 400 kW möglich sein, was ein Nachladen von 10 auf 80 Prozent in 21 Minuten erlaubt. Schlagworte wie „Heart of Joy“, „Symbiotic Drive“ und die vier „Superhirne“ versprechen feinfühligere Rekuperation, intelligentere Traktionskontrolle und ein natürlicheres Zusammenspiel von Mensch und Maschine.

Das Ganze ist in BMWs neueste Designphilosophie gehüllt, die als „zeitlos und reduziert“ beschrieben wird, aber dennoch klar zur X-Familie gehört: Zwei-Box-Silhouette (4782 × 1895 × 1635 mm, Luftwiderstandsbeiwert 0,24). Der Kofferraum fasst 520 bis 1750 Liter, ergänzt durch einen obligatorischen Frunk mit 58 Litern. Im Innenraum feiert das neue Panoramic iDrive Premiere – mit durchgehender Windschutzscheiben-Projektion, 3D-Head-up-Display und der Software OS X, die physische Bedienelemente mit Touch-Funktionen vereinen will. BMW hebt sogar hervor, dass Blinker und Scheibenwischer weiterhin klassische Hebel nutzen – eine Kuriosität im Jahr 2025, aber wohl ein Seitenhieb auf touchscreen-fixierte Wettbewerber.

Die Produktion startet im Herbst 2025 im neuen BMW-Werk Debrecen in Ungarn. Die erste Variante, der iX3 50 xDrive, macht den Anfang, weitere Versionen mit geringerer Ausstattung folgen. In Europa rollt das Modell ab Frühjahr 2026 an, in den USA im Sommer, während China eine lokal gefertigte Shenyang-Version erhält. Preise nennt BMW bislang nicht. Slogans wie „20 Prozent bessere Effizienz“ und „CO₂-Klasse A“ sind schnell formuliert – die finanziellen Details bleiben vorerst offen.

Die Ladebilanz ist beeindruckend, aber auch fragil. Das 800-Volt-System mit 400 kW Spitzenleistung ist selbst 2025 noch Spitzenklasse, doch die Infrastruktur, um diese Werte konstant zu erreichen, ist rar. BMW räumt ein, dass bei 400-Volt-Ladern eine interne Schaltmatrix zum Einsatz kommt – sprich: Theorie und Praxis klaffen mitunter auseinander. V2L, V2H und V2G werden als „marktabhängig“ geführt, was bedeutet, dass Versorger und Regulierer erst nachziehen müssen.

Die Fahrerassistenz wird von einem der „Superhirne“ gesteuert, verpackt als Symbiotic Drive. Anders als bei manchen Wettbewerbern bleibt das System auch bei manuellen Korrekturen aktiv und soll so ein kooperativeres Fahrgefühl bieten. Ein Autobahnassistent erlaubt kurze freihändige Passagen, in der Stadt erkennt das Fahrzeug Ampeln. Funktioniert alles wie versprochen, könnte das den von BMW propagierten Fahrspaß tatsächlich steigern. Falls nicht, steht genau dieses Versprechen auf dem Spiel.

Das Fazit: Der iX3 markiert für BMW einen entscheidenden Schritt – neue Elektroarchitektur, neue Softwarebasis und ein neues europäisches Werk. Gleichzeitig liest sich die Ankündigung wie ein typisches Elektroauto-Pressestatement des Jahres 2025: Rekord-WLTP-Werte, Ladegeschwindigkeiten mit „bis zu“ und viele Funktionen „je nach Marktverfügbarkeit“. Die Bewährungsprobe folgt 2026, wenn die ersten Kunden das Steuer übernehmen.