Audi verzichtet in China auf die vier Ringe: Mutiger Neustart im größten Automarkt der Welt
Wer glaubte, Audis Identität sei untrennbar mit den vier legendären Ringen verbunden, muss umdenken. In China schreibt die deutsche Premiummarke ein völlig neues Kapitel: Statt des traditionellen Emblems ziert künftig ein frisches Namensschild die Fahrzeuge, während ein imposantes neues Werk die Konkurrenz aufmerksam werden lässt.
Das Gemeinschaftsunternehmen von SAIC und Audi hat eine hochmoderne Produktionsstätte eröffnet, die ausschließlich Modelle für den chinesischen Markt fertigt. Anders als gewohnt tragen diese Fahrzeuge nicht das bekannte Markenzeichen. Die Fabrik selbst ist jedoch alles andere als ein bloßes Symbol: Mit einer geplanten Jahreskapazität von 360.000 Fahrzeugen setzt sie Maßstäbe in Sachen Automatisierung.
Die Partner bezeichnen das Werk als Grundstein für Audis nächste Wachstumsphase in China und als Auftakt zu einer umfassenden Strategie für intelligente Elektrifizierung. Künstliche Intelligenz steuert zentrale Abläufe wie Schweißen, Lackieren und Endmontage, die vollständig automatisiert ablaufen.
Als erstes Modell läuft der AUDI E5 Sportback vom Band, der bereits bestellbar ist und mit vier verschiedenen Antriebsvarianten angeboten wird – von 299 PS bis zu beeindruckenden 787 PS. Auch bei den Batterien gibt es Auswahl: Die Version mit der größten Reichweite soll bis zu 773 Kilometer mit einer Ladung schaffen.
Das Werk übernimmt künftig die Fertigung aller Audi-Modelle für China, Details zu weiteren Fahrzeugen bleiben jedoch vorerst geheim. Besonders spannend: Audi prüft, das Konzept auch in den USA umzusetzen. Im Rahmen eines neuen EU-Handelsabkommens könnte dort ein ähnliches Werk entstehen, eine endgültige Entscheidung steht aber noch aus.
Audi setzt in China alles auf eine Karte und zeigt mit diesem Schritt, dass die Marke bereit ist, sich neu zu definieren, um ihre Position auf dem Weltmarkt zu stärken.