




Alpine feiert 70-jähriges Jubiläum mit nostalgischer Show in Goodwood
Beim Goodwood Festival of Speed zelebriert der französische Sportwagenhersteller Alpine sein 70-jähriges Bestehen. Wie bei vielen Jubiläumsfeiern steht dabei weniger der technologische Fortschritt im Vordergrund, sondern vielmehr Erbe und Symbolik. Zahlreiche Fahrzeuge feiern in Goodwood sowohl ihre Welt- als auch Großbritannien-Premiere, darunter rennfertige Modelle und stilisierte Konzeptstudien.
Im Mittelpunkt steht der A290 Rallye, eine elektrisch angetriebene Rallye-Variante des kürzlich zum Auto des Jahres gekürten Modells. Mit Überrollkäfig, Sperrdifferenzial und optimiertem Fahrwerk wirkt der Wagen eher wie eine PR-Inszenierung als ein ernstzunehmender Wettbewerber. Designchef Raphael Linari bezeichnet ihn als einen A290 „im Sportdress“ – ein Ausdruck, der mehr andeutet als er preisgibt.
Das Publikum begegnet zudem dem Alpenglow HY6 Concept, das von einem wasserstoffbetriebenen 3,5-Liter-V6-Biturbo mit 740 PS angetrieben wird. Dieses Fahrzeug verkörpert eine grüne Zukunftsvision, die jedoch bislang vor allem symbolischen Charakter besitzt – zumindest solange Wasserstoffinfrastruktur und emissionsfreie Produktion noch Zukunftsmusik sind.
Die ikonische A110 nähert sich dem Ende ihres Lebenszyklus, doch zuvor darf die Ultime Edition ein letztes Mal auf der Strecke glänzen. Mit einer theoretischen Rundenzeit, die 20 Sekunden schneller als die A110 R auf der Nürburgring-Nordschleife liegt, beeindruckt sie auf dem Papier. Allerdings bleibt festzuhalten, dass die Ultime zu einer aussterbenden Gattung von Sportwagen mit Verbrennungsmotor zählt, deren Zukunft bestenfalls im Bereich leidenschaftlicher Sammler zu finden ist.
Ein weiteres Highlight ist der A390, ein fünfsitziges elektrisches Fastback-Modell, das Alpine als Träger ihrer elektrischen Zukunft positioniert und verspricht, das agile Fahrverhalten der A110 zu bewahren.
Besucher in Goodwood erwartet zudem der Auftritt des Alpine-Formel-1-Teams sowie zahlreiche straßenzugelassene Versionen von A290 und A110. Dennoch wirkt die Veranstaltung mehr wie eine emotionale Rückschau als ein mutiges Zukunftsstatement – ein Trend, auf den sich die Automobilbranche derzeit zu häufig verlässt.