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Porsche Carrera GT

25 Jahre Porsche Carrera GT: Die Ikone, die Porsche nie erwartete

Autor auto.pub | Veröffentlicht am: 02.10.2025

Vor einem Vierteljahrhundert präsentierte Porsche in Paris einen Prototyp, der eigentlich für Le Mans gebaut wurde, aber schließlich in den Garagen wohlhabender Sammler landete. Der Carrera GT führte ein kurzes, aber glanzvolles Leben – mehr Legende als alltagstaugliches Auto. Vielleicht war genau das von Anfang an sein Zweck.

Ende der 1990er Jahre plante Porsche eine Rückkehr zu den glorreichen Le-Mans-Siegen. Doch politische Querelen, Budgetkürzungen und ein Strategiewechsel im Unternehmen beendeten das LMP2000-Projekt, bevor es überhaupt an den Start gehen konnte. Der hochdrehende V10-Motor, das Herzstück des Prototyps, war jedoch zu außergewöhnlich, um aufgegeben zu werden. So wurde er zur Seele des Carrera GT. Nicht mehr an die Anforderungen des Langstreckenrennsports gebunden, fand er seinen Weg in einen Luxusmarkt, der nach neuen „Posterautos“ verlangte.

Mit 612 PS, einer Höchstgeschwindigkeit von 330 km/h und einem Sechsgang-Schaltgetriebe in Kombination mit Karbon-Keramik-Bremsen versprach der Carrera GT pure mechanische Ekstase. Die Realität war härter: Schnell erarbeitete er sich den Ruf, eines der anspruchsvollsten und unbarmherzigsten Supersportwagen seiner Zeit zu sein. Walter Röhrl tat sein Möglichstes, um ihn für die Straße zu zähmen, doch nur wenige Besitzer nutzten ihn für mehr als reine Ausstellungszwecke.

Technisch war der Carrera GT ein Wunderwerk: Karbon-Monocoque, Magnesium- und Kevlar-Bauteile sowie eine Aerodynamik direkt aus dem Motorsport. Seine eigentliche Bedeutung lag jedoch im Symbolischen. Er markierte einen Wendepunkt für Porsche, war ein Zwischenschritt auf dem Weg zum 918 Spyder und unterstrich das Image der Marke, bei Bedarf etwas wahrhaft Spektakuläres bauen zu können. Nur 1.270 Exemplare wurden gefertigt.

Nach 25 Jahren blickt Porsche auf den Carrera GT zurück, denn kein aktuelles Modell kann ihn wirklich ersetzen. Das Fahrzeug ist zum Denkmal für die Exzesse seiner Zeit und die Reinheit klassischer Ingenieurskunst geworden – eine Maschine, die einst für fast eine halbe Million Euro verkauft wurde und heute als begehrtes Sammlerstück bei Auktionen gilt.