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An international police operation

Kriminelles Callcenter in Lettland zerschlagen

Autor auto.pub | Veröffentlicht am: 19.10.2025

Nach ersten Erkenntnissen beschäftigte das Callcenter mehrere Mitarbeiter, die sich als Bankangestellte oder Anlageberater ausgaben. Sie überredeten die Opfer, persönliche Daten preiszugeben oder Geld auf vermeintlich sichere Konten zu überweisen. Tatsächlich wurden die Gelder über ein Geflecht von Briefkastenfirmen und Kryptowährungs-Wallets ins Ausland verschoben und waren anschließend nicht mehr auffindbar.

Die Aktion wurde von der lettischen Staatspolizei gemeinsam mit Europol und Eurojust durchgeführt. Ermittlungsunterstützung kam aus Estland und Österreich. Bei den Durchsuchungen wurden mehrere Personen festgenommen sowie Computer, Mobiltelefone und Unterlagen sichergestellt, die zur Nachverfolgung der Geldströme dienen sollen.

Die Behörden schätzen, dass das Netzwerk mehr als fünf Millionen Euro erbeutet hat. Über 3.000 Menschen aus dem Baltikum und Mitteleuropa sind betroffen.

Ermittler gehen davon aus, dass das zerschlagene Zentrum mit organisierten Gruppen in Verbindung steht, die auch für Gewaltdelikte wie Erpressung und Brandstiftung verantwortlich sein könnten. Den Festnahmen gingen monatelange gemeinsame Überwachungen, Datenanalysen und ein intensiver Informationsaustausch europäischer Strafverfolgungsbehörden voraus.

Die Verantwortlichen betonen, dass der Fall die zunehmende Professionalität von Callcenter-Betrugsnetzwerken verdeutlicht, die häufig grenzüberschreitend agieren. „Diese Betrügereien sind längst keine kleinen, lokalen Aktionen mehr“, erklärte ein Ermittler. „Es handelt sich um strukturierte, mehrsprachige Organisationen, die nur durch internationale Zusammenarbeit gestoppt werden können.“

Die lettische Polizei bezeichnete den Einsatz als schweren Schlag gegen die Cyberkriminalitäts-Infrastruktur der Region und kündigte an, dass im Zuge der laufenden Ermittlungen weitere Festnahmen erwartet werden.