





Volvo stattet Lkw mit Blickerfassung aus: Sicherheitsnetz oder Überwachung?
Die Technik kombiniert zwei Kameras für eine mehrschichtige Überwachung. Eine neu hinzugefügte Blickerfassungseinheit, oberhalb des seitlichen Displays angebracht, registriert, wohin der Fahrer tatsächlich schaut. Gleichzeitig überwacht eine bereits vorhandene Frontkamera weiterhin die Spurtreue, Lenkkorrekturen und das allgemeine Fahrverhalten. Stellt das System nachlassende Aufmerksamkeit fest, erscheint eine Warnung auf dem Bildschirm, begleitet von einem akustischen Signal. Werden diese Hinweise ignoriert, werden die Warnungen deutlicher und lassen sich schwerer übersehen.
Volvo betont, dass es sich hierbei um mehr als eine reine Sicherheitsverbesserung handelt. Die Maßnahme dient auch der Einhaltung der kommenden EU-General Safety Regulation (GSR2), die ab Juli 2026 vorschreibt, dass alle neuen Lkw mit einem fortschrittlichen Fahrer-Ablenkungswarnsystem ausgestattet sein müssen. Volvo setzt damit nicht nur neue Maßstäbe bei der Sicherheit, sondern erfüllt die gesetzlichen Vorgaben bereits im Voraus.
Die Diskussion darüber wird jedoch nicht auf Brüssel oder Göteborg beschränkt bleiben. Für manche ist die Blickerfassungskamera ein unsichtbarer Co-Pilot, der Fernfahrern im Kampf gegen Müdigkeit zusätzlichen Schutz bietet. Andere empfinden sie als Vorbote einer schleichenden Überwachung – ein unermüdliches Auge im Fahrerhaus, das den nächsten Schritt in Richtung strikterer Kontrolle menschlicher Fahrer markiert.