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BMW High-Voltage Battery

Wissenschaftler erreichen beispiellose Geschwindigkeiten in der Festkörperbatterie-Forschung

Author: auto.pub | Published on: 15.05.2025

<p>Festkörperbatterien gelten weithin als eine der Schlüsseltechnologien der Zukunft: Sie können deutlich mehr Energie speichern, bieten ein erheblich höheres Maß an Sicherheit und verzichten vor allem auf die brennbaren Komponenten, die in heutigen Lithium-Ionen-Batterien verwendet werden. Nun sorgt ein bedeutender Durchbruch aus Deutschland für Aufsehen: Forschende der Technischen Universität München haben ein neuartiges Material aus Lithium, Antimon und Scandium entwickelt, das Lithium-Ionen über 30 % schneller leitet als jede bisher bekannte Substanz.</p>

<p>Das Forscherteam wagte einen entscheidenden Schritt: Es ersetzte einen Teil des Lithiums in Lithiumantimonid durch Scandium. Diese feine, aber geniale Veränderung schuf sogenannte Leerstellen im Kristallgitter des Materials – winzige Hohlräume, die es den Lithium-Ionen ermöglichen, sich freier und schneller durch die Struktur zu bewegen. Das Resultat: Ein neuer Weltrekord bei der Ionenleitfähigkeit, der die bisherigen Grenzen in diesem Forschungsfeld deutlich verschiebt.</p>

<p>Anders ausgedrückt: Weniger Komponenten, bessere Leistung und vielseitigere Einsatzmöglichkeiten in unterschiedlichen chemischen Systemen. Die Entdeckung ist bereits patentrechtlich geschützt und die Weiterentwicklung läuft auf Hochtouren, um das volle Potenzial auszuschöpfen.</p>

<p>Ein Material, das nicht nur schnell, sondern auch widerstandsfähig ist<br>
Über seine herausragende Geschwindigkeit hinaus besticht die neue Verbindung durch bemerkenswerte thermische Stabilität und lässt sich mit bewährten, skalierbaren chemischen Verfahren herstellen. Damit ist sie besonders interessant für die Elektrodenfertigung, bei der Materialien sowohl Ionen als auch Elektronen effizient leiten müssen – eine Herausforderung, an der viele Projekte scheitern.</p>

<p>Automobilhersteller sind bereits beteiligt<br>
Auch die Automobilbranche hält mit dem Tempo Schritt. Stellantis – der internationale Konzern hinter Jeep, Dodge und Ram – arbeitet gemeinsam mit dem Start-up Factorial daran, die Festkörperbatterie-Technologie auf die Straße zu bringen. Zusammen wurde eine Batterie mit einer Energiedichte von 375 Wh/kg entwickelt, die bereits erfolgreich getestet wurde und 2026 in einer Demonstrationsflotte zum Einsatz kommen soll.</p>