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Škoda Elroq

Modern Solid, Háček und tschechische Gelassenheit: Der Škoda Elroq ist da

Author: auto.pub | Published on: 02.07.2025

Der Škoda Elroq ist nicht nur ein weiteres Elektroauto im endlosen Strom urbaner SUVs. Er ist ein klares Statement des tschechischen Herstellers an alle, die Elektrofahrzeuge skeptisch sehen oder Škoda lediglich als günstige Volkswagen-Alternative betrachten. Der Elroq ist bedeutend, nicht nur als Škodas erstes rein elektrisches Kompakt-SUV, sondern auch als Vorreiter einer neuen 'Modern Solid'-Designära, die einen Bruch mit dem Gewöhnlichen markiert.

Der Name Elroq setzt sich aus 'El' für elektrisch und 'roq' aus Karoq zusammen und verweist so auf seine Wurzeln. Auch wenn er wie ein Superheld klingt, ist er in Wirklichkeit der elektrifizierte Bruder des Karoq. Mit etwa 15 Zentimetern weniger Außenlänge als der Enyaq, aber identischem Radstand, bleibt der Innenraum großzügig. Der Elroq ist kein geschrumpftes Stadtauto, sondern ein echtes Familien-SUV mit Platz für Skier, Kinderwagen und einen Großeinkauf. Werden die Rücksitze umgelegt, könnte sogar ein Pony Platz finden.

Technisch basiert der Elroq auf dem MEB-Baukasten des Volkswagen-Konzerns, wie auch der ID.4, Audi Q4 e-tron und weitere Modelle. Škoda würzt dies mit cleveren Details wie dem Regenschirm in der Tür und einem Eiskratzer im Ladeanschluss. Und das ist erst der Anfang: Der Elroq ist das erste von sechs neuen Elektro-Modellen, mit denen Škoda auf die CO2-Neutralität ab 2035 reagiert. Konkurrenten sind unter anderem der BYD Atto 3, Peugeot e-3008 und der Ford Explorer EV. Škoda weiß, dass Kunden smarte, einfache und zuverlässige Fahrzeuge suchen, die bei jedem Wetter funktionieren und keinen Lebensstilwechsel erzwingen. Nun gibt es das auch elektrisch.

Der Elroq ist das erste Škoda-Modell, das von Grund auf der 'Modern Solid'-Designsprache folgt: Weniger ist mehr, aber mehr ist auch mehr. Das Design ist aufgeräumt und funktional, gänzlich ohne überflüssige Details oder Chrom. Die Flächen sind glatt wie Schiefer, die Proportionen so durchdacht wie ein IKEA-Schrank. Die Front prägt das neue 'Tech-Deck Face', Škodas Interpretation einer geschlossenen Frontpartie. Sensoren sind hinter einer eleganten Abdeckung verborgen, und das Tagfahrlicht erstreckt sich wie hochgezogene Augenbrauen über die gesamte Breite.

Trotz des neuen Designs bleibt Škodas Charakter erhalten. Das alte Emblem weicht großem ŠKODA-Schriftzug auf Motorhaube und Heckklappe, inklusive dezentem Háček über dem S – ein tschechischer Akzent selbst im Minimalismus. In der Seitenansicht wirkt der Elroq elegant und robust zugleich, mit klarer Linienführung, coupéartigem Dach und 19 bis 21 Zoll großen Rädern. Der Luftwiderstandsbeiwert von 0,26 ist für ein SUV herausragend. Kleine Spoiler an der Front erinnern an Tricks aus der Formel E, und graue Kunststoffbeplankung sorgt für Praxistauglichkeit.

Im Gegensatz zu vielen modernen Elektroautos hält der Elroq an klassischen Türgriffen fest. Warum sollte man Alltagsgegenstände verstecken? Am Heck zeigt sich der Elroq kantig und praktisch, mit maximalem Kofferraumvolumen. Eine Lichtleiste verbindet die LED-Rückleuchten und betont die Breite, der große ŠKODA-Schriftzug setzt ein klares Statement. Zwei Spoiler – am Dach und am unteren Heck – optimieren die Luftführung und verleihen Sportlichkeit.

Im Innenraum vermittelt der 2,76 Meter lange Radstand ein großzügiges Raumgefühl. Vorne gibt es mehr Kopffreiheit als in mancher Wohnung: über einen Meter vorn, knapp ein Meter hinten. Der Einstieg ist bequem und elegant – eher wie das Hinsetzen in einen Sessel als Akrobatik. Das Interieur folgt ebenfalls 'Modern Solid': Klare Linien, logische Lösungen und ehrliche Praktikabilität. Das Cockpit ist schnörkellos und ruhig gestaltet.

Recycelte Materialien stehen im Vordergrund. Der Recytitan-Stoff an Türen, Sitzen und Armaturenbrett besteht zu 78 Prozent aus recycelten PET-Flaschen. Er fühlt sich weich und hochwertig an, nur einzelne Hartplastikflächen erinnern an frühere Škodas. Die Sitze sind ergonomisch, hoch montiert, beheizbar und in besseren Ausstattungen auch belüftet. Sportline-Modelle bieten Sportsitze mit mehr Seitenhalt.

Hinten genießen Passagiere viel Beinfreiheit und eine Drei-Zonen-Klimaautomatik – ideal für Familien mit unterschiedlichen Temperaturwünschen. Das Kofferraumvolumen beträgt 470 Liter, bei umgeklappten Sitzen bis zu 1.580 Liter. Viele praktische Details wie versteckte Fächer, Taschenhaken und ein Netz für Ladekabel sorgen für Alltagstauglichkeit. Typisch Škoda: Regenschirm in der Tür, Warndreieck im Heckdeckel, doppelter Kofferraumboden für nasse oder schmutzige Gegenstände.

Dem Fahrer steht ein 5-Zoll-Digitaldisplay zur Verfügung – einfach, aber ausreichend. Ein Head-up-Display bietet auf Wunsch Navigationshinweise direkt im Sichtfeld. Das zentrale 13-Zoll-Infotainment ist reaktionsschnell, intuitiv und logisch aufgebaut, Klimasteuerung bleibt immer sichtbar. Für wichtige Funktionen gibt es weiterhin physische Tasten, nur der VW-Touchslider für die Lautstärke bleibt gewöhnungsbedürftig – zum Glück hilft das Lenkrad-Drehrad.

Android Auto und Apple CarPlay sind kabellos und serienmäßig an Bord. Smartphones werden drahtlos und gekühlt geladen, ein integrierter ChatGPT-Assistent beantwortet Fragen von Hauptstädten bis Reifendruck.

Unter der Haube herrscht elektrische Ruhe – keine Kolben, Riemen oder Abgase. Škoda bietet eine breite Modellpalette von vernünftig bis sportlich. Der Elroq 50 ist ein gelassener Begleiter: 125 kW (170 PS), 52 kWh nutzbare Batterie, rund 370 km Reichweite, maximal 160 km/h. Der Elroq 60 bietet eine 59-kWh-Batterie, 150 kW (204 PS) und 400 bis 430 km Reichweite. Der Elroq 85 steigert sich auf 210 kW (286 PS), 545 Nm Drehmoment, sprintet in 6,6 Sekunden auf 100 km/h und erreicht bis zu 580 km WLTP-Reichweite.

Für schwierige Bedingungen gibt es den Elroq 85x mit Frontmotor, Allradantrieb und 299 PS. Die Reichweite sinkt leicht auf 550–562 km, der Gewinn an Traktion im Winter ist jedoch groß. Das RS-Topmodell bietet über 250 kW (ca. 340 PS), unter 6 Sekunden auf 100 km/h und ein sportliches Design mit roten Bremssätteln und schwarzen Akzenten.

Das Laden geht flott: Mit bis zu 175 kW DC ist der Akku in 28 Minuten von 10 auf 80 Prozent geladen. Nicht ganz auf Hyundai/Kia-800V-Niveau, aber ausreichend für einen kurzen Stopp. Kleinere Batterien laden sogar schneller. Die Vorkonditionierung sorgt für hohe Ladeleistung auch im Winter – ideal für nordische Bedingungen. Zuhause dauert das Laden mit 11 kW AC rund 8 Stunden für den großen Akku.

Der Verbrauch liegt bei 17 bis 18 kWh pro 100 km, über 400 km reale Reichweite sind problemlos möglich. Bei Kälte oder Vollgas mit voller Besatzung sinkt die Reichweite auf etwa 300 km – das ist Physik, kein Škoda-Mangel.

Die Geräuschdämmung ist so effektiv, dass bei 90 km/h eher die Mitfahrer als die Straße zu hören sind. Der Elroq gleitet souverän über Stadtstraßen und raue Beläge, die Batterie sorgt für einen tiefen Schwerpunkt.

Mit optionalem adaptivem DCC-Fahrwerk werden selbst Kopfsteinpflaster angenehm abgefedert. DCC passt die Dämpfung in Echtzeit an, sodass Schotterwege wie Samt erscheinen und die Hand für den Kaffee frei bleibt. Die Lenkung ist leichtgängig und macht Parken einfach, bleibt aber auch auf kurvigen Straßen vertrauenerweckend. Im Sportmodus wird sie straffer.

Der Elroq ist kein Sportwagen, fühlt sich aber auch in Kurven wohl. Er bleibt stabil, mit guter Karosseriekontrolle und ohne übermäßiges Wanken. Die Masse ist gut beherrscht, der Wendekreis von etwa 9,3 Metern begeistert in der Stadt.

Das Bremssystem kombiniert Rekuperation und Mechanik, das Pedalgefühl ist gestuft: zunächst weich, dann kraftvoll. Nach kurzer Eingewöhnung sind Notbremsungen aus 100 km/h in nur 34 Metern möglich.

Für Sicherheit sorgt eine Vielzahl digitaler Assistenten. Serienmäßig sind Notbremsassistent für Autos, Fußgänger und Radfahrer, Spurhalteassistent, Müdigkeitserkennung und Verkehrszeichenerkennung. Travel Assist umfasst adaptiven Spurhalter, Abstandstempomat, Stau- und Notfallassistent, der das Fahrzeug bei Bedarf stoppt und Hilfe ruft.

Toter-Winkel-Warner und Ausstiegswarner schützen vor Radfahrern oder E-Scootern. Parken gelingt mühelos mit Park Assist, der das Lenken übernimmt, und per App kann der Wagen sogar ferngesteuert einparken. Bis zu fünf komplexe Parkmanöver lassen sich speichern.

Die passive Sicherheit überzeugt mit verstärkter Karosserie, zahlreichen Airbags und geschütztem Akku. Matrix-LED-Scheinwerfer sorgen für beste Sicht, ohne andere zu blenden.

Zu den Stärken des Elroq zählen ein geräumiges, intelligentes Interieur, intuitive Bedienung, starke Reichweite und Ladetechnik, viele Ausstattungsdetails, umfassende Assistenzsysteme, hoher Fahrkomfort, modernes Design mit Recycling-Materialien und die typischen cleveren Škoda-Ideen.

Kritikpunkte: Das Design könnte manchen zu sachlich erscheinen. Das 5-Zoll-Display wirkt 2025 etwas altbacken. Einige Funktionen wie Schaltwippen für Rekuperation sind nicht Standard. Ein Sportwagen ist er nicht. Die Plattform teilt er sich mit VW-Modellen, was ihn für ID.4- oder Q4-Fahrer vertraut machen könnte. Die Bedienung der Klimaanlage über den Bildschirm gefällt nicht jedem.

Insgesamt ist der Škoda Elroq genau das Auto, das viele brauchen: Ein vollwertiger Alltagsbegleiter mit Elektroantrieb, intelligenter Technik, leisem und modernem Auftritt. Er fährt souverän, lädt schnell, bietet Sicherheit und Komfort – zu einem Preis, der das Haushaltsbudget nicht sprengt.