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Renault Rafale E-Tech 4x4 300 hp Atelier Alpine

Renault Rafale: Das SUV-Coupé, das wie das Louvre auf Rädern wirkt

Author: auto.pub | Published on: 05.06.2025

Renault präsentierte sein neues Flaggschiff, den Rafale, nicht etwa in einem klassischen Ausstellungsraum, sondern direkt auf dem Flugfeld von Le Bourget während der Pariser Luftfahrtschau – einer Veranstaltung, die sonst Überschalljets und andere Wunder der Lüfte vorbehalten ist. Lassen Sie sich jedoch vom Namen nicht täuschen: Der Rafale ist kein Flugzeug, sondern vielmehr eine elegante Hommage an das Caudron-Renault Rennflugzeug der 1930er Jahre. Auf französische Art wird so signalisiert: Wir können etwas bauen, das sowohl stilvoll als auch schnell ist – zumindest schnell genug.

Laut Renault vereint der Rafale die Kraft früherer Turbolimousinen mit der Alltagstauglichkeit der legendären Familienwagen der Marke. Es klingt, als hätte jemand versucht, Croque Monsieur und Crème Brûlée auf einem Teller zu vereinen – doch irgendwie funktioniert es. Der Rafale ist groß, selbstbewusst und markant – der Typ Auto, der selbst den kritischsten Nachbarn einen neidischen Blick entlockt.

Gebaut auf der Renault-Nissan CMF-CD Plattform, teilt er etwa drei Viertel seiner Bauteile mit Modellen wie dem Espace und dem Austral. Doch lassen Sie sich nicht täuschen: Der Rafale ist ein ganz eigenes Kaliber – 4,71 Meter lang, 1,61 Meter hoch und mit seiner coupéhaften, windschnittigen Silhouette setzt er jedem anderen Familien-SUV höflich zu verstehen: „Verzeihung, aber ich bin der stilvollste von euch allen.“

Auch an Kraft mangelt es nicht. Anfangs startete der Rafale als zurückhaltender 200-PS-Hybrid, doch nun ist die eigentliche Crème de la Crème da – der Allradgetriebene Rafale E-Tech 4x4 mit satten 300 PS.

Noch vor wenigen Jahren dachte man bei Renault eher an schrullige Kleinwagen und Familienautos, so langweilig wie das Baguette vom Vortag. Dann folgten Modelle wie der Arkana in rascher Folge, und nun betritt der Rafale die Bühne – plötzlich wirkt es, als sei die Kunstsammlung des Louvre auf die Straße gekommen.

Der Rafale ist nicht einfach ein weiteres französisches SUV-Coupé – er wirkt wie ein persönliches Kunstwerk des Windgottes. „Rafale“ bedeutet auf Französisch „Böe“, und die Designer haben sich diesen Namen zu Herzen genommen. Die niedrige, fließende Dachlinie fällt in ein muskulöses Heck ab – wie ein Haute Couture-Kleid auf der Pariser Fashion Week. Das Ergebnis: Ein Auto, das aussieht, als hätte der Wind es selbst geformt – vorausgesetzt, der Wind hätte einen Design-Abschluss.

Auch die Frontpartie ist einzigartig. Renaults Designer vollbringen hier einen optischen Trick: Hunderte winzige 3D-Diamanten im Kühlergrill schimmern und verändern je nach Blickwinkel die Farbe. Es ist weniger ein klassischer Grill als vielmehr eine dynamische, fast schon hypnotische Kunstinstallation. Die Tagfahrlichter? Schillern wie ein Ölfilm im Regenbogenlicht.

Das dramatische Erscheinungsbild setzt sich in der Seitenansicht fort: Breite Spur, lange Motorhaube und schwarze Kunststoffradläufe deuten an, dass der Rafale auch vor einem Feldweg nicht zurückschreckt – wobei dieses Auto sich eindeutig wohler auf den Boulevards von Paris als auf dem Land fühlt. Besonders die Alpine-Version, die mit einem exklusiven Blauton debütiert, der sogar das Alpine A110 Sportcoupé überstrahlt – so subtil wie ein pinkfarbener Smoking bei einem Konzert von Arvo Pärt.

Und als wäre das nicht genug, glänzt das Dach mit einer weiteren Innovation: Das elektrochromatische Panorama-Glasdach Solarbay lässt sich nicht nur komplett, sondern in neun einzelnen Segmenten abdunkeln. Fun Fact: Die stufenweise Abdunklung eignet sich perfekt zum Betrachten einer Sonnenfinsternis.

Im Innenraum fühlt man sich wie in eine französische Zukunftsvision versetzt – diesmal jedoch komfortabel, geräumig und so schick wie eine Boutique auf den Champs-Élysées. Ein 12,3 Zoll großes digitales Kombiinstrument dominiert das Cockpit und wirkt wie ein Kontrollzentrum aus der Raumfahrt, ergänzt durch einen 12-Zoll-Touchscreen im Hochformat. Wo frühere Renault-Displays so leserlich wie eine Infobroschüre des Louvre waren, überzeugen diese jetzt mit Brillanz.

Dabei sind die Bildschirme keineswegs reine Dekoration. Renault spricht von einer „Herz-und-Hirn“-Lösung, was nach einem Michelin-Stern-Menü klingt, in der Praxis aber Google Maps und „Ok Google“-Sprachsteuerung direkt ins Auto integriert. Den nächsten Croissant-Bäcker finden? Kein Problem – das geschieht so schnell, wie man „Bonjour“ sagen kann. Natürlich mit leicht französischem Akzent bei den Sprachbefehlen.

Die Technik endet nicht bei den Displays. Noch etwas höher fällt das farbige Head-up-Display ins Auge, das wie ein Zielsystem aus einem Kampfjet auf die Windschutzscheibe projiziert wird – kein Zufall bei dem luftfahrtinspirierten Namen.

Stimmungslicht? Nicht einfach weiße LEDs, sondern intelligente Ambientebeleuchtung, die alle 30 Minuten die Farbe ändert. Tatsächlich wechselt das Interieur des Rafale halbstündlich von kühlen zu warmen Tönen – wie ein Sommelier, der am Abend von Weiß- auf Rotwein umsteigt. Ziel ist es, die Aufmerksamkeit des Fahrers zu erhalten – und cool sieht es außerdem aus.

Die Sitze? So bequem wie Sessel, dabei ausreichend konturiert, um auch bei dynamischer Fahrweise Halt zu bieten. Selbst große Passagiere im Fond sitzen komfortabel; die Rücksitze sind verschiebbar und ermöglichen nach Bedarf mehr Beinfreiheit oder Laderaum.

Der Kofferraum fasst 530 Liter – genug, um einige größere Luxus-SUVs in Verlegenheit zu bringen. Auch die Materialien überzeugen: Lenkrad, Schalthebel, Armlehnen – alles mit weichen, hochwertigen Oberflächen veredelt, wie man sie eher von einer Dior-Handtasche als von einem Familienauto erwartet.

Die Esprit Alpine-Version setzt noch eins drauf: Alcantara-Bezüge mit blauen Nähten, ein Recyclinganteil von 61 Prozent – hier treffen Umweltbewusstsein und Autobahnambitionen aufeinander. Subtile Anspielungen auf die französische Trikolore zieren das Interieur, als patriotische Signatur. Für das besondere Finish sorgen Dekor-Elemente aus Kork und echtem Schiefer – fast wie in einer stilvollen Lounge.

Der Rafale E-Tech 4x4 hat mehr Motoren an Bord als ein Sterne-Restaurant Gänge. Renault nennt ihn einen „Super-Hybrid“ – und diesmal übertreiben die Franzosen nicht. Unter der Haube arbeitet ein 1,2-Liter-Dreizylinder-Turbobenziner, unterstützt von gleich drei Elektromotoren. Das Ergebnis: 300 PS, 450 Nm Drehmoment, in nur 6,4 Sekunden sprintet das SUV von 0 auf 100 km/h. Auch Überholmanöver beeindrucken: Von 80 auf 120 km/h vergehen nur vier Sekunden. Die Kraftübertragung erfolgt rein digital – es gibt keine Kardanwelle oder mechanische Verbindung zwischen Vorder- und Hinterachse, der Allradantrieb ist virtuell, wie aus dem Traum eines Silicon-Valley-Ingenieurs.

Bis zu 100 Kilometer kann der Rafale rein elektrisch zurücklegen – in der Stadt hören die Nachbarn also höchstens das leise Surren und erkennen, wie altbacken ihre eigenen Fahrzeuge wirken. Das System verteilt die Kraft intelligent auf die Achsen, wählt aus Hunderten von Szenarien die optimale Lösung – je nach Bedarf an die Vorder-, Hinter- oder beide Achsen gleichzeitig.

Renault gibt an, dass der große Hybrid selbst mit leerer Batterie noch einen Verbrauch von 5,8 Litern pro 100 Kilometer erreichen kann. Sprich: Verbrauch eines Kleinwagens, bei Größe, Leistung und Komfort eines großen Familien-SUV. Im Alltag wird man diese Werte zwar selten – um nicht zu sagen nie – sehen, realistisch beginnt der Verbrauch eher bei einer 6.

Das Fahrwerk ist eine wahre Freude. Die Allradlenkung 4Control Advance ermöglicht trotz langem Radstand einen Wendekreis von nur 11,6 Metern. Die Atelier Alpine-Version bietet dazu eine aktive Federung, die mit einer nach vorne gerichteten Kamera die Straße abscannt – erkennt Schlaglöcher und Bodenwellen und passt das Fahrwerk an, bevor das Rad sie erreicht. Das Multimedia-System bietet ein eigenes Chassis-Control-Menü mit den Fahrmodi Comfort, Dynamic und Sport. Comfort bügelt Unebenheiten weg, Dynamic ist ausgewogen, und Sport macht den Rafale spürbar straffer.

Nicht weniger als 32 Assistenz- und Sicherheitssysteme sind an Bord. Aktiviert man alle, könnte der Rafale vermutlich auf dem Mars landen. Auf langen Autobahnetappen hält der aktive Fahrassistent die Spur, regelt das Tempo und übernimmt das Stop-and-Go im dichten Verkehr – der Fahrer kann entspannt die Fahrt genießen. Zugegeben, bei Nässe können einige Assistenzsysteme kurzzeitig abgeschaltet werden, bis die Sensorik wieder zuverlässig arbeitet – das kann gelegentlich etwas nerven.

Der Rafale erkennt Verkehrszeichen, passt automatisch das Tempo an und hat das Gaspedal stets im Blick – für sportlich ambitionierte Fahrer mit Hang zum Tempolimit kann das gelegentlich irritieren.

Beim Rückwärtsfahren warnt das System vor kreuzendem Verkehr und bremst bei Bedarf selbstständig. Die 360-Grad-Kamera liefert eine Vogelperspektive – so gelingt selbst Fahranfängern das Einparken problemlos. Zudem gibt es den Occupant Safe Exit – ein akustischer Hinweis, falls etwa ein Kind die Tür öffnet, während ein Radfahrer vorbeifährt.

Kurzum: Der Rafale ist ein mutiges Statement aus Frankreich mit klarer Botschaft: „Bonjour, deutsche Konkurrenz, wir haben ein neues Spielzeug.“ Er zieht Blicke auf sich – das elektrochrome Glasdach, die luftfahrtinspirierten Linien und der optische Kühlergrill sind Zeichen für Eleganz und Zukunftsgeist.

Doch nicht nur das Design überzeugt – die eigentliche Magie liegt in der Technik. Allradlenkung, adaptiver Allradantrieb, aktive Federung, Google-basiertes Infotainment – ein wahres Luxus-Hightech-Paket. Und das alles ab etwa 48.000 Euro – für die Premiumklasse fast ein Schnäppchen.

Kritiker mögen einwenden, 300 PS aus drei Zylindern mit Renault-Logo seien ein riskantes Experiment. Doch der Rafale hat praktisch keine direkten Wettbewerber – zumindest nicht in dieser Preisklasse und mit dieser Leistung. Er schließt eine kaum wahrgenommene Lücke und überrascht mit einer Dynamik, die eher an ein sportliches Coupé als an ein fast zwei Tonnen schweres Familien-SUV erinnert.