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Battery

Huaweis 3.000-Kilometer-Wunderbatterie: Durchbruch oder nur brillanter Hype?

Author: auto.pub | Published on: 08.07.2025

Eines vorweg: Der chinesische Technologieriese Huawei sorgt erneut für Aufsehen, diesmal mit einem patentierten, sulfidbasierten Festkörperakku, der angeblich eine beeindruckende Reichweite von 3.000 Kilometern mit nur einer Ladung erreicht und innerhalb von nur fünf Minuten von 10 auf 80 Prozent Schnellladen können soll. Richtig gelesen: 3.000 Kilometer, fast das Fünffache der aktuellen Höchstreichweite führender Elektrofahrzeuge.

Das Geheimnis liegt in den stickstoffverstärkten Sulfid-Elektrolyten, die negative Effekte der Lithium-Anode verringern und die Gesamtstabilität erhöhen sollen. Die Energiedichte soll bei erstaunlichen 400 bis 500 Wh/kg liegen, also zwei- bis dreimal höher als bei herkömmlichen Lithium-Ionen-Zellen.

Doch Vorsicht: Diese Zahlen stammen aus einer Patentanmeldung, nicht aus einer serienreifen Produktion. Fachleute weisen darauf hin, dass es sich bislang um theoretische Laborwerte handelt, deren Umsetzung in die Praxis oft Jahre dauert. Herausforderungen wie das Thermomanagement, die Materialhaltbarkeit und die Belastung der Infrastruktur durch extreme Ladeströme stehen noch aus.

Dennoch ist Huaweis Initiative ein selbstbewusster Schritt in die richtige Richtung. Solche Patente machen deutlich, dass sich chinesische Technologiekonzerne nicht länger hinter den Konkurrenten aus den USA, Japan oder Südkorea einreihen wollen. Zum Vergleich: Toyotas jüngster Prototyp verspricht lediglich 1.200 Kilometer Reichweite bei zehn Minuten Ladezeit, während führende Hersteller aus Korea, den USA und Europa erst jetzt beginnen, ihre Festkörper-Technologien hochzuskalieren.

Eine Revolution ist dies wohl noch nicht – aber ein unüberhörbares Signal.