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Feet on the Dashboard

Füße auf dem Armaturenbrett – Urlaubspose oder Ticket in die Notaufnahme?

Author: auto.pub | Published on: 11.08.2025

Sommerzeit bedeutet nicht nur sonnendurchflutete Straßen, sondern bringt auch beunruhigende Anblicke im Straßenverkehr mit sich: Beifahrer lehnen sich entspannt zurück und legen ihre Füße auf das Armaturenbrett. Was auf den ersten Blick wie eine harmlose Angewohnheit wirkt, kann im Ernstfall zu einer Katastrophe führen, denn ein Airbag fragt nicht, ob man bereit ist.

Gerade in der warmen Jahreszeit sieht man häufig, wie Beifahrer ihre Beine zur Windschutzscheibe oder sogar aus dem Fenster strecken, um die Fahrt und das Wetter zu genießen. Das Problem dabei: Die Sicherheitssysteme eines Fahrzeugs sind darauf ausgelegt, dass Insassen ordnungsgemäß sitzen – mit dem Rücken an der Lehne, den Füßen auf dem Boden und angelegtem Sicherheitsgurt.

Ein Airbag funktioniert kompromisslos und mit enormer Wucht. Im Falle eines Unfalls entfaltet er sich innerhalb von etwa 0,05 Sekunden und erreicht dabei Geschwindigkeiten von über 300 km/h. Befinden sich die Beine in diesem Moment auf dem Armaturenbrett, drohen nicht nur Knochenbrüche, sondern häufig so schwere Verletzungen, dass Knochensplitter vom Bein bis zum Nasenbein getrieben werden. Dies kann selbst bei Unfällen geschehen, bei denen andere Insassen unverletzt bleiben.

Noch erschreckender ist, dass ein Airbag bereits bei Geschwindigkeiten von lediglich 15 bis 25 km/h auslösen kann. Je nach Hersteller hängt die Auslöseschwelle auch davon ab, ob der Sicherheitsgurt angelegt ist. Während der Fahrerairbag meist ein Volumen von 60 bis 80 Litern besitzt, fasst der Beifahrerairbag oft beeindruckende 130 bis 160 Liter – denn der größere Abstand zum Armaturenbrett erfordert mehr Volumen für optimalen Schutz.

Unfälle passieren oft unerwartet. Deshalb ist es ratsam, die Füße stets unten zu lassen und so zu sitzen, wie es der Hersteller vorsieht. Nur dann kann das Fahrzeug im Ernstfall den bestmöglichen Schutz bieten, wenn plötzlich alles anders läuft als geplant.