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Maserati Grecale Folgore

Maserati Grecale Folgore: 80 Kilometer mehr Reichweite ohne neue Batterie

Autor auto.pub | Veröffentlicht am: 04.11.2025

Wenn ein Hersteller beweist, dass kluge Ingenieurskunst manchmal mehr zählt als rohe Kraft, dann ist es Maserati. Die italienische Luxusmarke hat es geschafft, die Reichweite ihres Elektro-SUVs Grecale Folgore von 500 auf 580 Kilometer zu erhöhen – und das ganz ohne Änderungen an Batterie oder Motoren.

Laut Carscoops verdankt Maserati den Reichweitengewinn seinem neuen Allradantriebssystem namens AWD Disconnect. Das Prinzip ist simpel, aber wirkungsvoll: Sobald der Grecale Folgore nicht mehr auf Allradantrieb angewiesen ist, trennt das System die vorderen Antriebswellen mechanisch ab. Die Vorderräder sind dann nicht mehr mit dem Antriebsstrang verbunden, was den mechanischen Widerstand senkt und die Effizienz steigert. Der Wechsel dauert laut Maserati nur 500 Millisekunden – schneller, als der Fahrer das Gaspedal durchdrücken kann.

Das Ergebnis: ein um bis zu 16 Prozent geringerer Energieverbrauch und eine Reichweite von bis zu 580 Kilometern nach WLTP. Electrive bestätigt diese Werte und hebt hervor, dass Maserati mit der neuen Software und dem optimierten Antriebskonzept deutlich mehr aus jeder Batterieladung herausholt.

Ansonsten bleibt alles beim Alten. AutoExpress berichtet, dass der Grecale Folgore weiterhin mit zwei Elektromotoren unterwegs ist, die zusammen 557 PS und 820 Newtonmeter Drehmoment liefern. Der Sprint von 0 auf 100 km/h gelingt in 4,1 Sekunden, die Höchstgeschwindigkeit liegt bei 220 km/h. Die Batterie fasst nach wie vor 105 kWh, doch durch die bessere Systemabstimmung holt Maserati jetzt mehr Leistung aus jedem Watt.

Optisch und im Innenraum gibt es keine großen Veränderungen, allerdings stehen nun mehr Individualisierungsoptionen zur Verfügung. Schließlich soll technische Finesse nicht den Sinn für Luxus überdecken.

Motor1 betont, dass Maserati bewusst darauf verzichtet hat, die Batteriekapazität künstlich aufzublähen, nur um eine größere Reichweite zu erzielen. Das gleichbleibende Batteriepaket sorgt für eine ausgewogene Gewichtsverteilung und erhält den sportlichen Charakter – ein Markenkern von Maserati. Entwicklungschef Carlo Canossa bringt es auf den Punkt: „Wir wollten das Auto klüger machen, nicht größer.“

Der Grecale Folgore beteiligt sich also nicht am kWh-Wettrüsten mit Tesla oder Lucid, sondern setzt auf Effizienz, gepaart mit italienischer Eleganz.

Das Segment der luxuriösen Elektro-SUVs wird immer härter umkämpft. Porsche Macan EV, BMW iX3 und Mercedes EQC buhlen um die Gunst der Käufer, und jeder zusätzliche Kilometer Reichweite kann den Ausschlag geben. Wie Italpassion feststellt, bringt das Update den Grecale Folgore wieder auf Augenhöhe – und sogar vor den Macan EV, was die Reichweite betrifft.

Maserati beweist, dass echter Fortschritt nicht immer eine größere Batterie oder eine neue Plattform braucht. Manchmal reicht eine kleine, aber intelligente Verbesserung. Mit dem neuen AWD Disconnect-System positioniert sich der Grecale Folgore als einer der effizientesten und kultiviertesten Luxus-Elektro-SUVs seiner Klasse. Und er erinnert die Branche leise daran, dass Alltagstauglichkeit genauso begehrenswert sein kann wie pure Geschwindigkeit.