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Lixiang rutscht ab: Quartalszahlen schocken Anleger

Autor auto.pub | Veröffentlicht am: 27.11.2025

Lixiang ist zurück in den roten Zahlen: Im dritten Quartal meldet der chinesische Elektroautohersteller einen Verlust von 624 Millionen Yuan, rund 82 Millionen Euro. Die Zahlen fielen deutlich schlechter aus als erwartet und lassen die Alarmglocken lauter schrillen.

Der Elektroautohersteller Lixiang hat den Markt mit einem Quartalsverlust von 624 Millionen Yuan, umgerechnet etwa 82 Millionen Euro, auf dem falschen Fuß erwischt. Es ist das erste Mal seit Ende 2022, dass das Unternehmen wieder Verluste schreibt – und im gnadenlosen chinesischen E-Auto-Markt hat das selten nur einen Grund.

Die Auslieferungen sanken im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um satte 39 Prozent. 93.211 Fahrzeuge wurden verkauft, was auf den ersten Blick nicht katastrophal wirkt, aber im Vergleich zu früheren Erfolgen ernüchternd ist. Vor einem Jahr konnte Lixiang noch einen Gewinn von 2,8 Milliarden Yuan, etwa 401 Millionen Dollar, verbuchen.

Doch nicht nur die schwachen Verkaufszahlen machen dem Unternehmen zu schaffen. Im Herbst musste Lixiang einen groß angelegten Rückruf starten: Insgesamt 11.400 Mega-Luxus-Elektro-Minibusse wurden zurückgerufen, nachdem eines der Fahrzeuge während der Fahrt Feuer gefangen hatte.

Ohne die Kosten für den Mega-Rückruf hätte die Bruttomarge im Automobilgeschäft bei 19,8 Prozent gelegen. Die Realität sieht düsterer aus: Erste Schätzungen beziffern den Rückruf auf einen Verlust von rund 1,1 Milliarden Yuan, das entspricht etwa 155,2 Millionen Dollar oder 145 Millionen Euro.

Für das vierte Quartal rechnet Lixiang nicht mit einer schnellen Erholung. Zwischen Oktober und Dezember sollen 100.000 bis 110.000 Fahrzeuge ausgeliefert werden – ein Rückgang von 30 bis 37 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Im Oktober wurden 31.767 Fahrzeuge ausgeliefert, für November und Dezember werden zusammen 68.200 bis 78.200 erwartet.

Lixiangs Rückschlag steht exemplarisch für die Probleme chinesischer E-Auto-Hersteller: Sie kämpfen mit steigender Konkurrenz, Preiskämpfen und dem Spagat zwischen Erschwinglichkeit und Qualität. Technische Probleme, insbesondere bei den Batterien, verschärfen den Druck im Vergleich zu Tesla und anderen internationalen Rivalen. Investoren werden nun genau beobachten, ob Lixiang in den kommenden Monaten wieder Tritt fassen kann – oder ob der Abwärtstrend zur neuen Normalität wird.