Kia Telluride Hybrid: Mehr Kraft, mehr Reichweite
Kia hat auf der Los Angeles Auto Show den überarbeiteten Telluride für Nordamerika vorgestellt – erstmals als Hybrid. Damit greift der große Familien-SUV ein Segment an, das bislang von großvolumigen V6-Saugmotoren dominiert wurde. Die Produktion startet in Georgia, der Verkauf beginnt im ersten Quartal des kommenden Jahres.
Kias Ingenieure kombinieren einen 2,5-Liter-Vierzylinder-Benziner mit einem Elektromotor und einer Sechsgang-Automatik. Das System leistet zusammen 329 PS und 460 Newtonmeter Drehmoment – der Telluride tritt damit deutlich selbstbewusster auf als bisher. Ein 1,65-kWh-Akku unterstützt das Hybridsystem, während elektronisches Torque Vectoring die Kraft präzise verteilt.
Das Gesamtpaket verspricht rund 960 Kilometer Reichweite zwischen Tankstopps. Der kombinierte Verbrauch liegt bei etwa 6,7 Litern pro 100 Kilometer.
Neben dem Hybrid bringt Kia auch einen neuen Basismotor. Hier arbeitet ein 2,5-Liter-Vierzylinder-Turbobenziner mit 274 PS und 422 Newtonmetern – etwas weniger Spitzenleistung, aber mehr Drehmoment als der alte V6. Diese Variante ist mit einer Achtgang-Automatik gekoppelt.
Beide Antriebe treiben die Vorderräder an, Allradantrieb steht optional in der Preisliste.
Kia hat außerdem Details zur robusteren X Pro-Ausstattung verraten. Die Bodenfreiheit wächst auf 231 Millimeter, das Fahrwerk erhält mehr Federweg. Allradmodelle verfügen über ein sperrbares Mitteldifferenzial. Geländereifen, Bergeösen und spezielle Fahrmodi für schwieriges Terrain steigern die Fähigkeiten weiter. Kameras zeigen den Bereich direkt vor der Fahrzeugnase, um Hindernisse besser einschätzen zu können.
Der Schritt zum Hybridantrieb passt ins größere Bild: Große SUVs bewegen sich langsam Richtung Elektrifizierung, ohne auf die vertrauten Qualitäten eines Verbrenners zu verzichten. Die meisten Konkurrenten setzen weiterhin auf klassische Sechszylinder. Kias Entscheidung wirkt da fast provokant – ein dezenter Hinweis, dass entspannter Fahrkomfort und Familienfreundlichkeit längst nicht mehr zwingend einen V6 erfordern.