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Kawasaki, Chaos und eine Lektion in Wahnsinn für 6.400 Euro

Author: auto.pub | Published on: 13.06.2025

Es war ein Montagabend. Während einige von uns Sandwiches zubereiteten und andere bei Netflix nach Neuheiten stöberten, kam ein 1988 geborener lettischer Staatsbürger auf ganz andere Gedanken. Für ihn war nicht an einen ruhigen Heimweg zu denken – vielmehr inszenierte er eine Szene, wie sie aus einem Actionfilm stammen könnte. Auf einer gestohlenen Kawasaki, das Gaspedal fest im Griff, schien er sämtliche Verkehrsregeln zu ignorieren.

Anfangs wirkte alles harmlos: Die Polizei bemerkte auf der Autobahn ein Motorrad ohne Kennzeichen. Als die Beamten dem Fahrer ein Zeichen zum Anhalten gaben, reagierte dieser nicht mit Kooperation, sondern mit Vollgas – und raste mit beeindruckenden 209 km/h davon.

Das Katz-und-Maus-Spiel erreichte in Spuņciems, rund zwanzig Kilometer vor Riga, seinen Höhepunkt. Dort durchfuhr der Fahrer eine 50er-Zone mit 184 km/h – eine Geschwindigkeit, bei der selbst Vögel Mühe hätten, mitzuhalten.

Doch die Polizei ließ nicht locker. Mehrfach forderten die Einsatzkräfte den Fahrer zum Anhalten auf – vergeblich. Stattdessen sammelte dieser mit weiteren Verstößen und waghalsigen Manövern fleißig Ordnungswidrigkeiten. Verstärkung wurde angefordert, denn was wäre eine Verfolgungsjagd ohne Unterstützung? Letztlich gab auch die Kawasaki nach – oder besser gesagt: Sie rutschte über den Asphalt und kam zum Stillstand.

Das Motorrad stoppte, der Fahrer landete im Krankenhaus und musste wohl erkennen, dass Adrenalin keine Stoßdämpfer ersetzt. Die Spritztour endete jedenfalls deutlich teurer als ein legaler Besuch auf einer Rennstrecke.

Wie sich herausstellte, war das Motorrad bereits im vergangenen Sommer als gestohlen gemeldet worden. Für seinen beherzten Auftritt kassierte der Fahrer nun gleich fünfzehn Ordnungsstrafen: Kein Helm, keine Fahrerlaubnis, keine Versicherung, keine technische Überprüfung, nicht zugelassen, keine Kennzeichen, illegale Geschwindigkeit, falsche Fahrspur – und etwa zehn weitere kreative Verstöße. Die Gesamtsumme der Bußgelder? Über 6.400 Euro.

Immerhin weiß der Mann jetzt ganz genau, wie schnell eine Kawasaki wirklich fahren kann. Und uns allen bleibt die Erkenntnis: Wenn Dummheit teuer wird, kann die Rechnung durchaus vierstellig ausfallen.