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Helix motors power new generation of supersonic jet engines

Helix-Motoren: Supersonic-Träume mit Turboelektrik

Autor auto.pub | Veröffentlicht am: 02.12.2025

Helix und Astro Mechanica verkünden selbstbewusst den Aufbruch in eine Ära, in der ein hybrider turboelektrischer Antrieb das wirtschaftliche Dilemma des Überschallflugs endlich lösen könnte. Ob DualityTM tatsächlich den Durchbruch bringt oder nur ein weiteres Kapitel technikverliebter Startup-Utopie bleibt, wird die nahe Zukunft zeigen.

Der britische Elektromotoren-Spezialist Helix liefert die Hardware für Astro Mechanicas neuartigen Kombiantrieb, der Überschallflugzeuge endlich mit vertretbaren Betriebskosten ermöglichen soll. DualityTM ist so konzipiert, dass es je nach Geschwindigkeit als Turbofan, Turbojet oder Ramjet arbeitet – ein technisches Schweizer Taschenmesser, dessen tatsächlicher Nutzen sich erst im Praxiseinsatz zeigen wird.

Aktuell setzt der Prototyp von Astro Mechanica auf vier Helix SPX242-94 Elektromotoren. Jeder leistet 400 kW Spitzenleistung und 470 Nm Drehmoment bei einem Gewicht von nur 31,3 Kilogramm. Die Werte beeindrucken, auch wenn man nicht vergessen sollte, dass diese Prototypen bislang nur in Tabellenkalkulationen fliegen.

Helix verspricht für die nächste Generation bereits deutlich mehr. In Entwicklung sind 61,5 Kilogramm schwere Aggregate, die 900 kW Dauerleistung liefern und mit bis zu 20.000 Umdrehungen pro Minute arbeiten sollen. Generator und Antriebsmotor in einem – zumindest auf dem Papier. Die Zahlen bleiben vorerst komfortabel auf dem Reißbrett.

Die Strategie des Startups ist ehrgeizig. DualityTM trennt den Turbokern von der eigentlichen Antriebsaufgabe: Eine Gasturbine erzeugt Strom, der an vier Helix-Motoren verteilt wird, die wiederum Fan und Verdichter antreiben. Das Ziel ist ein hybrider Antriebsstrang, der sich bei jeder Geschwindigkeit bis Mach 3 und darüber hinaus wohlfühlt. In der Praxis existiert das Konzept bislang zwischen Prüfstand und Simulation.

Astro Mechanica behauptet, der vierte Prototyp befinde sich bereits in Erprobung und ein Erstflug innerhalb von drei Jahren sei keine Fantasie. Die Luftfahrt hat solche Versprechen schon oft gehört – meist gefolgt von Startverzögerungen, die sich über etliche Kilometer hinziehen. Die langfristige Vision, Überschallreisen binnen zehn Jahren so alltäglich wie Linienflüge zu machen, klingt noch optimistischer.

Die Rolle von Helix bleibt dennoch bemerkenswert. Die Motoren haben sich bereits in der Formel E, in Hypercars sowie in diversen Verteidigungs- und Marineprojekten bewährt. Das Leistungsgewicht sticht tatsächlich heraus. Wenn jemand turboelektrischen Überschallantrieben Leben einhauchen kann, dann zählt Helix zu den wenigen ernstzunehmenden Kandidaten.

Am Ende bleibt das bekannte Bild: Auf dem Papier wirkt die Technik revolutionär, ihren wahren Wert muss sie aber erst im Kampf mit der Physik beweisen – dem einzigen Gegner, der PR-Resistenz besitzt. Vielleicht bringen Helix und Astro Mechanica den Überschallflug tatsächlich zurück auf die Landkarte. Doch solange das Metall nicht abhebt, bleibt DualityTM ein kühnes Versprechen statt einer Revolution.