auto.pub logo
Eagle Lightweight GTR

Eagle Lightweight GTR: Purismus auf britische Art

Autor auto.pub | Veröffentlicht am: 04.11.2025

Kaum ein Hersteller verkörpert mechanische Reinheit so kompromisslos wie Eagle. Die kleine Manufaktur aus Sussex, von TopGear als Maßstab der E-Type-Renaissance gefeiert, präsentiert ihr neuestes Meisterstück: den Eagle Lightweight GTR. Dieses Einzelstück kanalisiert den rohen Rennsportgeist des Jaguar E-Type der 1960er Jahre, neu interpretiert durch moderne Ingenieurskunst und obsessive Handarbeit.

Auf seiner offiziellen Website beschreibt Eagle den Lightweight GTR als Einzelanfertigung, die die zeitlose Eleganz des E-Type mit zeitgemäßer Performance verbindet. Das Ergebnis wiegt nur 930 Kilogramm – über 30 Prozent weniger als ein serienmäßiger E-Type Roadster.

Diese beeindruckende Zahl wurde durch den konsequenten Einsatz von Leichtbaumaterialien erreicht. Die Struktur und viele Komponenten bestehen aus Aluminium, Magnesium, Titan, Inconel und Carbon. Selbst das Getriebegehäuse ist aus Magnesium gefertigt, die Abgasanlage wird von Hand aus Inconel und Titan gebaut. Wie Classic & Sports Car treffend bemerkt, fühlt sich der Lightweight GTR an wie ein E-Type, den die Ingenieure 1963 gebaut hätten – hätten sie damals schon diese Materialien und Technologien gehabt.

Unter der Haube arbeitet ein 4,7-Liter-Reihensechszylinder aus Aluminium mit drei Weber-Vergasern und Titanpleueln. Letztere erlauben eine um 500 Umdrehungen höhere Drehzahl und schärfen das Ansprechverhalten. Laut Car and Driver liegt das Leistungsgewicht bei über 430 PS pro Tonne – genug, um so manchen modernen Supersportler alt aussehen zu lassen.

Eagle hat das Fahrwerk komplett überarbeitet: Öhlins-Dämpfer mit Verstellmöglichkeit, Titan-Radnaben und Carbon-Keramik-Bremsen sorgen für messerscharfes Handling und, so das Unternehmen, überraschenden Langstreckenkomfort. Eagle selbst spricht von einem „straßenzugelassenen GT mit der Seele eines Rennwagens“.

Im Innenraum trifft Funktion auf Stil. Schwarzes Alcantara, Leichtbausitze aus Aluminium, Vierpunktgurte und eine integrierte Feuerlöschanlage prägen das Bild. Dennoch bleibt der Komfort nicht auf der Strecke: Klimaanlage, beheizbare Scheiben und Geräuschdämmung sind an Bord. Das wohl auffälligste Detail, so Autocar, sind die mit Perlmutt verzierten Schalter – „jede Fahrt wird zum Kunstwerk“.

Paul Brace, technischer Direktor bei Eagle, erklärt, das Projekt sei aus der Vision eines leidenschaftlichen Kunden entstanden. „Moderne Sportwagen werden immer größer, schwerer und elektronischer“, sagt er. „Wir wollten das Gegenteil: leicht, mechanisch, ehrlich.“ Die Zusammenarbeit habe gezeigt, „dass echte Autoträume noch von Hand gebaut werden können“.

Der Eagle Lightweight GTR ist weit mehr als ein weiteres Restomod. Während viele Marken ihre Dynamik hinter Software und Fahrmodi verstecken, strebt Eagle nach mechanischer Perfektion. Dieses Auto erinnert an eine Zeit, in der Geschwindigkeit aus Metall geschmiedet wurde – nicht aus Code.

In einer digitalen Welt, die von Automatisierung besessen ist, setzt Eagle ein handgefertigtes Statement für Können, Präzision und Leidenschaft. Der Lightweight GTR ist nicht einfach ein Auto – er ist eine Liebeserklärung an die analoge Seele des Autofahrens.