Brabus G-Klasse Cabrio: 800 PS und fünf Türen im Übermaß
Brabus präsentiert ein Cabriolet auf Basis der fünftürigen Mercedes-Benz G-Klasse. Mit 800 PS katapultiert sich dieses eigenwillige Ungetüm in vier Sekunden auf 100 km/h – eine technische Grenzerfahrung, die den Begriff Physik neu definiert.
Die Cabrio-Welt ist normalerweise das Revier leichter Zweisitzer. Mercedes hatte einst eine zweitürige G-Klasse im Programm, doch Brabus fand das offenbar zu brav. Die Bottroper nahmen sich den regulären fünftürigen G63 AMG vor und verpassten ihm kurzerhand ein Frischluft-Upgrade. Das Dach wurde entfernt, der Rahmen massiv verstärkt – angeblich bleibt die Karosseriesteifigkeit auf AMG-Niveau. Wer schon einmal ein Auto nach solch radikaler Operation erlebt hat, ahnt, dass hier Skepsis angebracht ist.
Das Verdeck ist eine komplette Neuentwicklung. Es faltet sich elektrisch über beide Sitzreihen und verschwindet hinter ihnen. Fast 500 eigens gefertigte Bauteile stecken in diesem System, das in rund 20 Sekunden seine Position wechselt. Wer an die Wartung denkt, bekommt unweigerlich Stirnrunzeln.
Hinten gibt es eine beheizbare Glasheckscheibe, vorne stützt eine Carbonplatte das Dach, sorgt für Formstabilität und senkt die Windgeräusche bei Tempo. Carbon findet sich auch an der Karosserie und im Innenraum. Schwarzer Lack trifft auf helles Leder, Nackenheizung in den Kopfstützen sorgt für Cabrio-Komfort mit Augenzwinkern – für alle, die keine Angst vor Zugluft haben.
Unter der Haube arbeitet ein vier Liter großer V8-Biturbo mit 800 PS und 1000 Newtonmetern. Der Sprint auf 100 km/h gelingt in vier Sekunden, Schluss ist erst bei 240 km/h. Die Neungang-Automatik sortiert die Gänge, die seitlich geführten Auspuffanlagen lassen sich in der Lautstärke anpassen. Die Räder messen 24 Zoll, vorne mit 295/30er, hinten mit 345/25er Reifen.
Brabus baut nur 50 Exemplare dieses Cabrios, jedes individuell nach Kundenwunsch. Es dürfte kaum überraschen, wenn die Käufer zu maximaler Extravaganz neigen – fünf Türen und ein abnehmbares Dach sind schließlich eine Mischung, die irgendwo zwischen Cabrio und SUV schwebt.
Mit diesem Projekt zementiert Brabus seinen Ruf als radikalster Nischenhersteller. Während der Markt für elektrische Luxus-SUVs wächst und die Industrie CO2 spart, wirkt eine offene G-Klasse mit 800 PS fast wie ein Affront. Effizienz und Technik-Tugend? Fehlanzeige. Hier geht es um Exklusivität, wie sie die Großserie längst nicht mehr wagt.
