










Think Pink: Bentleys Bonbonfarbener Bentayga ist nichts für Zaghafte
Manche kaufen einen Bentley, um eine Legende zu besitzen. Andere schätzen die Ingenieurskunst. Und dann gibt es jene, die einen 2,5 Tonnen schweren Luxus-SUV in eine riesige Portion Himbeersorbet verwandeln möchten. Willkommen in der Welt des Candy Pink Bentayga EWB Azure.
Dieses Fahrzeug stammt nicht aus der Feder von Ingenieuren oder Designern, sondern wurde von Mulliner, Bentleys hauseigener Maßschneiderei auf Rädern, kreiert. Der Wagen zieht Blicke wie kaum ein anderer auf sich – ein mutiges Statement in Pastell, das selbst nachts nach Sonnenbrille verlangen lässt. Candy Pink, eine Farbe, die sonst Puppenhäusern oder Kaugummipapier vorbehalten ist, überzieht nun einen Luxuswagen im sechsstelligen Bereich wie der glückliche Seufzer eines Einhorns.
Die Auftraggeberin? Eine Amerikanerin. Nicht irgendeine Käuferin, sondern eine Bentley-Liebhaberin, die bereits jede klassische Variante in ihrer Garage stehen hat. Dieses Mal ignorierte sie das Farbrad vollständig und forderte etwas Pinkeres als einen Flamingo auf Barbies Geburtstagsparty. Mulliner nickte, zwinkerte und schuf einen automobilen Erdbeershake.
Doch lassen Sie sich nicht täuschen. Unter der bonbonfarbenen Hülle steckt ein ernstzunehmendes Fahrzeug. Die Blackline Specification setzt dazu einen markanten Kontrast: Türgriffe, Auspuffblenden, alles glänzend schwarz. Natürlich gibt es getöntes Glas, denn die Passagiere müssen vor neugierigen Blicken geschützt werden.
Im Innenraum wird der Pink-Trend nicht nur fortgesetzt, sondern intensiviert. Cherry Blossom-Leder dominiert das gesamte Interieur. Sitze, Türen, Armaturenbrett, Lenkrad – alles erinnert an Barbies Schloss in automobiler Neuinterpretation. Die Bentley-Flügel sind mit farblich passendem Garn aufgestickt, die Wollfußmatten selbstverständlich mit rosa Keder eingefasst. Alles andere wäre undenkbar.
Der Rücksitz ist mehr als nur ein Sitz – er ist eine Hommage an den Passagier. Die Airline Seat Specification ist technisch fortschrittlicher als die meisten Massagesessel: 22-fach verstellbar, selbstregulierende Temperatur, mehr Mikroanpassungen als ein Schweizer Masseur. Über drei Stunden hinweg werden 177 kleine Bewegungen ausgeführt. Es ist, als würde man schweben.
Und wem das noch nicht genügt, der erfreut sich am Mulliner-Flaschenkühler samt handgefertigten Cumbria-Kristallgläsern und samtig sanft schließender Tür. Selbstverständlich.
Die Klangkulisse liefert Bang & Olufsen for Bentley, mit Lautsprechern, die in einem nach Fibonacci-Muster gebohrten Design gefertigt wurden – vermutlich komplexer als die Umlaufbahn des James-Webb-Teleskops. Doch sind wir ehrlich: Es sieht beeindruckend aus und klingt herausragend.
In einer Welt, in der luxuriöse SUVs oft in grauer Anonymität verschwinden, sticht dieser Bentayga hervor, leuchtet in Pink und setzt ein deutliches Ausrufezeichen. Denn wer sich schon einen rosafarbenen Palast auf Rädern gönnt, sollte keine halben Sachen machen. Oder?