Russlands Luftfahrt 2025: Volle Kraft zurück
Das Kasaner Flugzeugwerk hatte versprochen, in diesem Jahr drei Tu-214-Passagierjets zu bauen. Tatsächlich wird es nur eine einzige Maschine schaffen. Ja, genau ein Flugzeug, das zudem direkt in die Testphase geht, bevor es überhaupt als einsatzbereit gilt.
Die gute Nachricht: Das Flugzeug soll vollständig in Russland gefertigt sein. Die schlechte: In Russland bedeutet „inländisch“ oft, dass die Hälfte der Bauteile unter Sanktionen steht und die andere Hälfte bislang nur auf dem Papier existiert.
Ein Flugzeug, viele Hürden
Insider berichten, dass die einzige Tu-214 bis Mitte November ihren Erstflug absolvieren soll – vorausgesetzt, niemand vergisst die Räder zu montieren. Währenddessen wird bereits ein neuer Produktionsplan entworfen, der voraussichtlich ähnlich erfolgreich sein dürfte wie der vorherige.
Fachleute betonen, dass für eine echte Serienfertigung eine vollständige Neukonstruktion des Flugzeugs nötig wäre. Übersetzt aus der Verwaltungssprache heißt das: Es braucht eine funktionierende Fabrik, qualifizierte Arbeitskräfte und tatsächlich verfügbare Bauteile.
Eine Flotte im Niedergang
Hinzu kommt, dass die zu Beginn des Krieges praktisch beschlagnahmten westlichen Jets allmählich verfallen, während russische Fluggesellschaften in den kommenden Jahren mindestens 1.000 neue Maschinen benötigen. Doch wie es die Behörden ausdrücken würden: Eins ist immerhin auch eine Zahl.
Die Tu-214 selbst ist ein Relikt, das aus der Not heraus wiederbelebt wurde – ein längst eingestelltes Projekt, das nun hastig entstaubt wird, um die durch Sanktionen entstandene Lücke zu schließen. Der Fortschritt scheint mit voller Geschwindigkeit zu laufen, allerdings rückwärts.