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Renault räumt auf: Ikonen kommen unter den Hammer

Autor auto.pub | Veröffentlicht am: 01.12.2025

Renault macht vor der Eröffnung seines neuen Museums reinen Tisch – und das wirkt eher wie eine spektakuläre Entrümpelung, die Sammlerherzen höherschlagen lässt. Anfang Dezember verlassen fast hundert Fahrzeuge das dunkle Depot für die Auktion Renault Icons, nach Jahren im Staub und im Mythos. Der Name Renault Icons zieht sich durch den gesamten Katalog und verspricht eine Sammlung, die selbst eingefleischte Enthusiasten selten zu Gesicht bekommen.

Die Auktion spannt den Bogen von den späten 1890er Jahren bis in die Gegenwart. Einige der ältesten Exponate sind werkseigene Nachbauten und keine erhaltenen Originale, doch das schmälert ihren Wert kaum. Renault fertigte sie mit akribischer Genauigkeit. Die Erfahrung zeigt: Ein vom Hersteller gebautes Replikat trägt oft mehr vom ursprünglichen Geist in sich als ein zufällig entdecktes, ramponiertes Einzelstück.

Das neue Museum, das 2027 eröffnen soll, wird rund sechshundert Exponate beherbergen. Um Platz zu schaffen, trennt sich Renault von Dubletten, nicht von Unikaten. Die Kernsammlung bleibt weiterhin beeindruckend.

Interessenten können ihr Glück mit frühen Modellen wie dem Type A von 1898, dem Type D von 1901 oder dem fast filigranen Type G von 1903 versuchen. Ein Sprung in die 1980er bringt den Renault 5 von 1983 und einen Mittelmotor-Prototypen aus demselben Jahr, den Maxi 5 Turbo. Die eigentliche Überraschung: ein sechsrädriger Clio II mit Karosserie von 2001, gebaut von jungen Werksauszubildenden, die beim Blechbiegen freie Hand hatten.

Wer etwas für die Filmkulisse sucht, sollte den Renault 21 Spezial mit zwölf Türen und erhöhtem Fahrersitz ins Auge fassen. Auch einige elektrische Kuriositäten kommen unter den Hammer, darunter batteriebetriebene Versionen des R5 und R4 sowie ein elektrischer Twingo und Clio.

Alpine ist mit dem GTA V6 Turbo von 1988 und dem seltenen A610 Evolution Le Mans von 1993 vertreten. Der Katalog listet zudem Konzeptfahrzeuge aus den 2000ern: Modus von 2004, Clio III RS von 2005, Twingo II von 2006 und Clio Grand Tour von 2007 erzählen jeweils ein Stück Designgeschichte ihrer Zeit, ergänzt durch robuste Arbeitstiere wie Kangoo und Alaskan.

Motorsportfans sollten genau hinschauen. Die Alpine A442, ein Le-Mans-Sieger der 1970er, sucht ebenso ein neues Zuhause wie der Laguna BTCC aus den Tourenwagen-Schlachten der 1990er. Das Highlight: der Williams Renault FW19 von 1997, mit dem Jacques Villeneuve Formel-1-Weltmeister wurde. Der Schätzpreis liegt zwischen 800.000 und 1,2 Millionen Euro.

Die Auktion wird von Artcurial durchgeführt, der vollständige Renault-Katalog ist auf der Website des Veranstalters einsehbar.