Kia Seltos: Viel Lärm um wenig Revolution
Kia kündigt die nächste Generation des Seltos mit großem Tamtam an und verspricht ein mutiges Design sowie zukunftsweisende Technik. In Wahrheit handelt es sich eher um ein weiteres Facelift, das im überfüllten Segment der subkompakten SUVs bestehen soll.
Kia hat die ersten Bilder des neuen Seltos veröffentlicht. Seit 2019 verkauft sich das Modell weltweit solide, doch sein eigentlicher Auftrag war stets klar: ein erschwingliches, kompaktes SUV zu bieten, das niemanden vor den Kopf stößt. Nun will Kia den Eindruck erwecken, der neue Seltos sei avantgardistisch und von der Zukunft inspiriert.
Die vielzitierte Designphilosophie „Opposites United“ sorgt auch hier für bekannte Proportionen: hohe Motorhaube, glatte Flächen und genug Kanten, um als echtes SUV durchzugehen. Die auffällige Star Map-Lichtsignatur zieht Blicke auf sich, kann aber nicht darüber hinwegtäuschen, dass die Front stark an Kias Elektro-Modelle erinnert – ohne dass der Seltos selbst elektrisch fährt.
Auch die Rückleuchten, eine Mischung aus horizontalen und vertikalen Elementen, schlagen in die gleiche Kerbe. Das Gesamtbild wirkt stimmig, aber keineswegs bahnbrechend. Versenkte Türgriffe bringen aerodynamische und funktionale Vorteile, sind aber mittlerweile Standard in der Branche. Sie als innovativ zu bezeichnen, wäre übertrieben.
Kia hebt zudem eine breitere Farbpalette sowie die Ausstattungslinien X Line und GT Line hervor, mit denen Käufer ihre Persönlichkeit unterstreichen sollen. Nett gemeint, doch solche Varianten sind heute eher Pflicht als Kür.
Zu technischen Details und Motoren schweigt sich Kia bislang aus. Es ist mit einer Mischung aus Verbrenner- und Hybridantrieben zu rechnen, die die Erwartungen erfüllen, aber nicht übertreffen werden.
Die weltweite Online-Premiere findet am 10. Dezember statt. Kia weiß, dass das Segment der subkompakten SUVs keine Revolution verlangt. Erfolg hat, wer sich unauffällig und kompetent einfügt. Nach diesem Maßstab dürfte der neue Seltos seine Sache gut machen – auch wenn die Designabteilung lieber etwas ganz Großes verkaufen würde.